Hamburg. Dürresorgen nicht von Dauer, nach den trockenen Jahren 2022/2023 sorgt häufiger Starkregen 2024 für steigende Pegel beim Grundwasser.

Der Grundwasserspiegel in Hamburg liegt auch über den Sommer hinaus auf einem außergewöhnlich hohen Niveau, so die jüngste Bewertung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. Sie erklärt: „Das Grundwasser wird in Hamburg in vielen Bereichen der Stadt bereits zwei Meter oder sogar noch dichter unter der Geländeoberfläche angetroffen“

Auch Hamburg Wasser verkündet: Das hydrologische Jahr 2023/2024 hat in Hamburg für außergewöhnliche Verhältnisse gesorgt. Mit einer Niederschlagsmenge von 1050 Millimetern wurde das zweitregenreichste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1891 verzeichnet. Diese enormen Regenmengen haben weitreichende Auswirkungen auf die Grundwasserstände in der Hansestadt.

Positive Entwicklung beim Grundwasser – gute Nachrichten im Hamburg-Wasser-Report

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft berichtet, dass bis Ende September 2024 bereits 753 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen sind. Dies entspricht nahezu der gesamten mittleren jährlichen Niederschlagsmenge von 779 Millimetern. Trotz der saisonal höheren Verdunstung und einem höheren Wasserverbrauch im Sommer sind die Wasserstände im oberflächennahen Grundwasser nur langsam gesunken und bleiben in weiten Teilen Hamburgs überdurchschnittlich.

Der Hamburg-Wasser-Report 2024 zeigt einen deutlichen Aufwärtstrend. Insbesondere die ergiebigen Regenfälle in den Wintermonaten haben zur Neubildung von Grundwasser beigetragen. Die flachen und mitteltiefen Grundwasserleiter weisen teilweise weit überdurchschnittliche Füllstände auf, während in den tiefen Grundwasserleitern zumindest eine Trendwende zu beobachten ist: Nachdem der Pegel in den letzten Jahren teils drastisch gesunken war, sind die Werte in den letzten Jahren wieder auf Durchschnittswerte gestiegen.

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Herausforderungen für Hamburger Hausbesitzer – Behörde mahnt zu Aufmerksamkeit

Die auch über den Sommer anhaltend hohen Grundwasserstände bringen jedoch auch Herausforderungen mit sich. Die Behörde warnt beispielsweise vor nassen Kellern. Insbesondere im zentralen und nordöstlichen Stadtgebiet bestehe die Gefahr, dass Wasser etwa durch die Wände sickert und in Häuser eindringt.

Darüber hinaus zeichnete sich das hydrologische Jahr 2023/2024 nicht nur durch extreme Niederschläge aus, sondern war auch fast durchgängig wärmer als im 30-jährigen Mittel. Besonders auffällig waren laut dem Hamburg-Wasser-Report:

  • 39 Sommertage mit Temperaturen von mindestens 25 Grad
  • fünf Tage mit Temperaturen über 30 Grad
  • Nur elf regenlose Tage im gesamten Jahr
  • Vier Starkregenereignisse der höchsten Kategorie

Damit wirkt der massige Niederschlag zwar effektiv gegen einen niedrigen Grundwasserspiegel. Ein grundlegend neuer Trend hinsichtlich klimabedingter Wetterveränderungen ist aber nicht zu erkennen. Nach Ansicht von Klimaforschenden gehört häufiger Starkregen ebenso wie Dürre zu den neuen Trends, auf die sich Deutschland aufgrund des Klimawandels einstellen muss.