Hamburg. Zwischen Tarpenbek und Stavenhagenstraße wurde der erste Grundstein gelegt. Hier sind rund 400 Wohnungen geplant – auch für Senioren.
- In Groß Borstel wurde mit Verzögerung der Grundstein für 116 Eigentumswohnungen gelegt.
- Das ist der Startschuss für die Entwicklung des lange geplanten Quartiers Petersen Park.
- Später sollen hier auch rund 200 Miet- und Sozialwohnungen sowie Gewerbe entstehen.
Das Areal in Groß Borstel war einst der Lustgarten Petersenpark, wurde später von Senator Friedrich Petersen als privater Tierpark genutzt und schließlich von der Firma Strüver zum Bau von Aggregaten und Tankwagen. Jetzt entsteht in dem nachgefragten Stadtteil – konkret zwischen Papenreye, Niendorfer Weg und Stavenhagenstraße – das Quartier Petersen Park. Mit 405 neuen Wohnungen im Süden und einem Gewerbegebiet im Norden soll es als eines der ersten „urbanen Gebiete“ in Hamburg ein unkompliziertes Miteinander von Wohnen und Gewerbe ermöglichen.
Schon vor einigen Jahren hatte die Haspa das 100.000 Quadratmeter große Areal gekauft und Teilflächen weiterverkauft. Mit einer Verzögerung von rund zwei Jahren wurde nun am Dienstag der Grundstein für das Projekt „Emma & August“ gelegt, das von Bauunternehmen Otto Wulff realisiert wird und eigentlich schon Ende 2024 fertig sein sollte. Verteilt auf zwei Baufelder werden in den kommenden Jahren 215 Eigentumswohnungen errichtet – im ersten Schritt entsteht der Gebäudekomplex „Emma & August“ mit 116 Wohnungen, der 2026 fertig werden soll.
Immobilien Hamburg: Grundsteinlegung für Projekt „Emma & August“ trotz Krise
„Wir hatten sehr lange keine Grundsteinlegung mehr, und die Krise hat uns nach wie vor fest im Griff“, sagte Firmenchef Stefan Wulff am Dienstag. Doch man habe sich mit der Haspa gemeinsam überlegt, „in die Krise hineinzubauen“. Und das unter riskanten Bedingungen: „Es ist ungewöhnlich, dass wir jetzt mit einer fast nicht messbaren Vorverkaufsquote bauen. Diese liegt sonst eher bei 50 Prozent.“
Man habe sich trotzdem entschieden, „den Rohbau hochzuziehen.“ Denn mittlerweile zeigten die Kunden nur Interesse, „wenn sie auch etwas sehen können.“ Deshalb sei diese Grundsteinlegung „ein besonderer Moment“. Unmittelbar danach würden auch die Websites freigeschaltet, um mit der Vermarktung zu starten. Zunächst werden über die Vertriebspartner Grossmann & Berger und JLL die ersten 57 Eigentumswohnungen angeboten.
400 Wohnungen in Groß Borstel: Vierzimmerwohnung kostet 778.000 Euro
Diese verfügen laut Unternehmen über zwei bis fünf Zimmer, Eichenparkett, raumhohe Fenster, Fußbodenheizung und teils großzügige Außenanlagen. Der Quadratmeterpreis liegt je nach Lage und Größe der Wohnung bei rund 8000 Euro. Eine 75 Quadratmeter große Zwei-Zimmer-Maisonette-Wohnung etwa kostet 589.000 Euro. Der Preis für eine 57 Quadratmeter große „normale“ Zweizimmerwohnung beträgt 478.000 Euro. Eine Familienwohnung mit 100 Quadratmetern und vier Zimmern liegt bei 778.000 Euro.
Außerdem wird auf dem Grundstück die quartiersübergreifende Nahwärmeversorgung in Form einer Wärmepumpenanlage entstehen. Eine Photovoltaikanlage und Grünflächen auf dem Dach, eine bedarfsgerechte dezentrale Trinkwassererwärmung sowie das umfassende Retentionskonzept zum Umgang mit Regenwasser (das muss auf dem Grundstück bleiben) gehören ebenfalls zum Nachhaltigkeitskonzept.
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Immobilien Hamburg: Quartier Petersen Park – Wohnungen für Senioren geplant
Während Otto Wulff im Petersen Park auf den Baufeldern 1 und 2 ausschließlich Eigentumswohnungen baut, wird die WHM Stavenhagenstraße GmbH auf Baufeld 3 rund 65 frei finanzierte Mietwohnungen errichten. Auf dem zentral gelegenen Baufeld 4 baut die Haspa Projektentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mit der HJD-Gruppe rund 125 öffentlich geförderte Mietwohnungen. In den Gebäuderiegel, der im KfW-40-Standard errichtet wird, sollen auch eine Kita, Seniorenwohnungen und eine Tiefgarage mit 300 Plätzen untergebracht werden.
Zwischen diesem Gebäuderiegel und den Gewerbebetrieben im nördlichen Teil des Quartiers soll eine autofreie Grünzone entstehen, die den Petersen Park ökologisch stark aufwertet. Dazu gehört der Erhalt etlicher alter Bäume auf dem Grundstück, aber auch die Renaturierung der westlich am Grundstück verlaufenden Tarpenbek, die bereits im Herbst 2021 abgeschlossen wurde.