Hamburg. Schädlingsbekämpferin erklärt, wie sich die Schabe von Kakerlaken unterscheidet – und warum man bei Befall schnell aktiv werden sollte.
Manche Menschen zucken schon zusammen, wenn sie Spinnen in ihrer Wohnung sehen. Viel schwerer zu fangen sind allerdings andere Insekten, die es ins Haus treibt, weil es draußen kalt wird. Die Rede ist zum Beispiel von Kakerlaken. Sophie Scharrer, Schädlingsexpertin bei der Plattform Schädlingshero, berichtet, in letzter Zeit seien in Hamburg auch häufiger Bernstein-Waldschaben gesichtet worden. Sie verschwinden ebenso flink unter Schränken oder in Ritzen wie Küchenschaben, und es ist auf die Schnelle nicht so einfach, sie auseinanderzuhalten. Die größte Plage sind in Hamburg allerdings Bettwanzen.
Wer derzeit in seinem Zuhause Waldschaben entdeckt, könne sich jedoch ein wenig entspannen, sagt Sophie Scharrer. „Hier droht keine Gefahr, denn die Bernstein-Waldschabe ist kein Schädling, sondern gehört zur heimischen Fauna und lebt normalerweise im Freien. Gelegentlich kann sie sich jedoch in Häuser verirren. Sollte man eine Waldschabe finden, besteht also kein Grund zur Panik.“
Kakerlaken und Waldschaben: Im Winter kommen die Insekten ins Haus
Sie erklärt auch, wie man die Tiere von einer Kakerlake unterscheiden kann: „Anders als Kakerlaken ist die Bernstein-Waldschabe nicht lichtscheu und kann fliegen.“ Sie sind etwa eineinhalb Zentimeter groß und haben lange Fühler.
Wer allerdings Kakerlaken in der Wohnung hat, sollte schnell etwas gegen die ungebetenen Gäste tun. Sophie Scharrer sagt: „Wir rechnen aufgrund der kühleren Temperaturen damit, dass die Krabbler jetzt verstärkt Zuschlupf im Warmen suchen und in die Innenräume vordringen. Das bedeutet, dass Haushalte und Betriebe in dieser Jahreszeit besonders aufmerksam sein sollten.“
Bevor es zu einem starken Befall kommt, sei es wichtig, wachsam zu sein und die Augen offen zu halten, sagt Scharrer, da sich Kakerlaken sehr gut versteckten und oft erst dann entdeckt würden, wenn der Befall bereits fortgeschritten sei. Für alle, die einen Befall vermuten oder diesen vorbeugen möchten, hat die Schädlingsexpertin folgende fünf Tipps, die sowohl für Haushalte als auch für Betriebe gelten:
Fünf Tipps der Expertin, um Kakerlaken zu bekämpfen:
- Sauberkeit ist der Schlüssel
Kakerlaken werden von Lebensmittelresten und feuchter Umgebung angezogen. Regelmäßige Reinigung und das Entfernen von Essensresten und Abfällen können helfen, einen Befall zu verhindern. - Lebensmittel sicher lagern
Lebensmittel sollten immer in luftdichten Behältern aufbewahrt werden, statt Verpackungen offen stehen zu lassen. Kakerlaken sind besonders nachts aktiv und dann auf der Suche nach Nahrungsquellen. - Feuchtigkeit reduzieren
Kakerlaken brauchen Feuchtigkeit, um zu überleben. Es sollte sichergestellt werden, dass keine Wasserquellen wie undichte Rohre oder stehendes Wasser vorhanden sind. - Frühes Erkennen spart Kosten
Ein Kakerlakenbefall entwickelt sich schnell. Es sollte auf typische Anzeichen wie Kotspuren, Häutungsreste oder einen unangenehmen, süßlichen Geruch geachtet werden. Je früher man handelt, desto einfacher lässt sich das Problem in den Griff bekommen. - Professionelle Hilfe suchen
Bei ersten Anzeichen eines Kakerlakenbefalls sollten sofort professionelle Schädlingsbekämpfer kontaktiert werden. Fachleute können schnell und effektiv helfen, bevor sich der Befall weiter ausbreitet.
Hygieneinstitut Hamburg: Kakerlaken-Befall im Gastgewerbe sofort melden!
Die Hamburger Behörden haben keine Erkenntnisse, wie groß das Problem mit den Kakerlaken in der Hansestadt ist. „Das Auftreten von Kakerlaken in Privathaushalten ist nicht meldepflichtig“, sagt Sinje Lehmann, Sprecherin des Hamburger Instituts für Hygiene und Umwelt. „Wenn die Kakerlaken im Gastgewerbe gesichtet werden, ist vom Betreiber unverzüglich eine Fachfirma zu beauftragen.“ Wegen der fehlenden Meldepflicht liegen ihren Angaben zufolge keine verlässlichen Zahlen oder Statistiken zu Kakerlaken vor.
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Bernstein-Waldschaben zählen nicht zu den Hygiene- und Vorratsschädlingen. Sie sind Pflanzenfresser und sterben meist nach wenigen Tagen im Haus.