Hamburg. Der Schädlingsreport 2024 zeigt auf, welche Schädlinge auf dem Vormarsch sind. Vor allem eine Art breitet sich gerade aus.

  • In manchen Bezirken werden vermehrt Ratten gesichtet.
  • Wespen sind in Hamburg weniger verbreitet als im Rest der Republik.
  • Der Vormarsch der Bettwanzen besorgt Experten.

Die Hansestadt ist, insbesondere im Sommer, sehr beliebt – leider auch bei Schädlingen. In manchen Bezirken werden derzeit vermehrt Ratten gesichtet. Doch insgesamt ist ein anderer Schädling auf dem Vormarsch: Bettwanzen haben sich laut aktuellem Schädlingsbericht zur Plage Nummer eins entwickelt. Sie machen mittlerweile 20 Prozent der Kammerjäger-Anfragen in Hamburg aus. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Schwacher Trost: In Berlin sieht die Statistik genauso aus. Der Grund: Tourismus und hohes Reiseaufkommen in den beiden größten deutschen Städten.

Das zeigt der Report des Jahres 2024 von Schädlingshero, der jedes Jahr bundesweit vergleicht, wie sich das Aufkommen von Wespen, Bettwanzen, Ratten, Mäusen und Kakerlaken (den fünf häufigsten Schädlingen) im Vergleich zum Vorjahr entwickelt hat. Für den aktuellen Bericht waren 16.000 Anfragen zur Schädlingsbekämpfung aus den Jahren 2022/2023 ausgewertet worden. Erkenntnis: Die Verteilung variiert stark von Bundesland zu Bundesland.

Hamburgs Kammerjäger mussten weniger Wespen bekämpfen als woanders

Wespen sind zum Beispiel in Hamburg offensichtlich weniger verbreitet als im Rest der Republik, denn sie machen „nur“ 22 Prozent aller Anfragen aus, was leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt (26 Prozent) liegt. Insgesamt sind Wespen jedoch nach wie vor bundesweit der häufigste Anlass, um überhaupt die Kammerjäger zu rufen: Fast ein Drittel aller Anfragen deutschlandweit betraf Wespennester.

Überraschenderweise gingen aus Hamburg seltener „Rattenanfragen“ ein als im Rest der Republik, so die Experten von Schädlingshero. Die Anfragen seien in der Hansestadt im Vergleich zum Vorjahr von elf auf sieben Prozent gesunken. Bundesweit entfielen neun Prozent der Anfragen auf ein Problem mit Ratten.

Schädlinge: Mäuse fühlen sich in Hamburg wohl, Ratten zum Glück weniger

Dafür fühlen sich Mäuse offensichtlich in Hamburg wohler als anderswo in Deutschland: In neun Prozent der Fälle waren sie der Grund, warum Hamburger den Kammerjäger riefen. Bundesweit lag der Anteil der Fälle leicht darunter, bei acht Prozent.

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Laut Umweltbundesamt erkennt man einen Bettwanzenbefall an den Kotspuren, die die Tiere in und an ihren Verstecken hinterlassen. © picture alliance / blickwinkel/H. Duty | H. Duty

Ein Blick ins nördliche Nachbarland zeigt: Schleswig-Holstein verzeichnet bundesweit die meisten Anfragen zur Wespenbekämpfung und dafür deutlich weniger zu Bettwanzen als Hamburg. Ratten kamen in Schleswig-Holstein jedoch etwas häufiger vor. Die Population im Norden hat im Vergleich zum Vorjahr jedoch insgesamt abgenommen. Eine Besonderheit: Nirgendwo gingen mehr Anfragen wegen Marder ein als in Schleswig-Holstein.

Kammerjäger in Hamburg: Verbreitung von Bettwanzen besorgt Experten

„Es bleibt abzuwarten, wie sich die Schädlinge in der aktuellen Saison weiterentwickeln“, sagt Schädlingsexpertin Sophie Scharrer. Das gelte insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Verbreitung von Bettwanzen, die auch Hamburger gern mal aus dem Urlaub mit nach Hause bringen.

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