Hamburg. Andrea Kubasch aus Winterhude coacht Eltern nach dem „Conscious Parenting“-Prinzip und verspricht: „Verstand behalten im Elternchaos“.
- Conscious Parenting (bewusste Elternschaft) heißt ein weierer Ansatz in der Kindererziehung
- Dabei geht es um Hilfen zur Selbsthilfe und darum, nicht das Kind als Problem zu sehen
- Andrea Kubasch versucht, den Eltern zu vermitteln, nicht allzu streng mit sich selbst zu sein
Wer Kinder hat, weiß, wie schön, aber auch wie herausfordernd das Leben mit ihnen sein kann. Erziehungstipps und diverse Hilfsangebote gibt es reichlich. Mit einer noch nicht so bekannten Methode – dem Conscious Parenting (bewusste Elternschaft) – hilft Familiencoach Andrea Kubasch aus Winterhude Eltern bei Erziehungsfragen. Oder wie sie sagt: „Den Verstand behalten im Elternchaos.“
Es sei kein starres Erziehungskonzept. „Es ist eine Reise zur bewussten Elternschaft“, sagt die Hamburger Familien-Coachin Andrea Kubasch. Praxistauglich und auf den stressigen Alltag zugeschnitten. Die Mutter von achtjährigen Zwillingen hat die Methode selbst für sich entdeckt. Es ist ein Konzept aus den USA von der Psychologin Dr. Shefali Tsabary.
Kindererziehung mit Leichtigkeit: „Wir alle vermasseln es doch sowieso irgendwann“
„Dabei geht es darum, dass wir Eltern uns hinterfragen: Wie haben wir uns gefühlt, als wir Kinder waren? Was hätten wir uns damals von unseren Eltern gewünscht? Das hilft, uns in unsere Kinder hineinzuversetzen. Nach Dr. Shefali geht es darum, die eigenen emotionalen Reaktionen und Verhaltensmuster zu reflektieren, um authentische Beziehungen zu unseren Kindern aufzubauen – und nicht das Kind als das Problem zu sehen“, erklärt Kubasch.
Klingt sehr theoretisch. Dabei geht es auch beim Conscious Parenting um Hilfen zur Selbsthilfe. Und niemand ist perfekt – auch Andrea Kubasch nicht, die Conscious Parenting ja gelernt hat. „Wir alle vermasseln es doch sowieso irgendwann“, sagt sie. „Das Wichtigste ist, den Humor dabei nicht zu verlieren.“
Bei ihr und ihrem Mann Dirk Bennewitz kann ebenfalls einiges schiefgehen. „Ich erinnere mich an einen Moment in St. Peter-Ording, als wir mit den Zwillingen in einem Restaurant waren. Es war voll, draußen hat es geregnet, und die Kinder waren hibbelig. Da habe ich zum ersten Mal mein Handy gezückt – ja, auch bei mir passiert das. Die Kinder wollten nichts essen, also habe ich einen Deal gemacht: Pro Clip am Handy eine Pommes. Und was soll ich sagen? Sie haben tatsächlich ihre Pommes gegessen – und alle waren glücklich.“
Hamburger Coachin: „Es gibt keine perfekte Anleitung für Elternschaft“
Hin und wieder dürfen Regeln gebrochen werden. Daraus muss ja keine Gewohnheit werden. „Es hat den Kindern nicht geschadet, aber es ist auch keine Lösung für den Alltag“, sagt die 55-Jährige. „Es zeigt einfach: Man muss sich selbst nicht zu hart verurteilen, wenn man mal unkonventionelle Wege geht. Wichtig ist, dass man sich darüber bewusst ist und solche Notlösungen nicht zur Routine werden lässt.“
Überhaupt versucht Andrea Kubasch den Eltern zu vermitteln, nicht allzu streng mit sich selbst zu sein. Denn niemand ist perfekt. „Es ist leicht, in die Perfektionsfalle zu tappen. Vor allem, wenn man den Eindruck hat, alle anderen Eltern hätten alles im Griff. Aber ganz ehrlich: Niemand hat das.“ Bewusste Elternschaft bedeutet vor allem eins: sich selbst nicht zu ernst nehmen. „Es gibt keine perfekte Anleitung für Elternschaft. An manchen Tagen läuft es gut, und an anderen Tagen läuft alles schief. Wichtig ist, dass man sich selbst dabei nicht zu ernst nimmt.“
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Auch Andrea Kubasch und ihr Mann sind trotz des theoretischen Wissens nicht fehlerfrei. „Elternschaft ist ein ständiges Ausbalancieren. Und auch wenn ich theoretisch weiß, was zu tun wäre, klappt das nicht immer im Alltag. Aber das gehört dazu – und das sollte man mit einem Augenzwinkern betrachten.“
Andrea Kubasch bietet am Sonntag, 27. Oktober, von 16.30 bis 18.30 Uhr ein Online-Coaching unter dem Titel „Gelassen durch den Alltag –wie bewusste Elternschaft den Familienstress reduziert“ an. Kosten: 59 Euro.