Hamburg. Wegen einer Baustelle im Hamburger Norden wurde auf der Ausweichstrecke das Parken am Straßenrand verboten. Doch das ändert sich nun.

Im Brombeerweg in Fuhlsbüttel ist es zu einer überraschenden Wendung gekommen. Die Kurzfassung lautet: Parken erlaubt, Parken komplett verboten und nun wieder Parken erlaubt – zumindest teilweise.

Wegen der Bauarbeiten an der Wellingsbütteler Landstraße und dem Wellingsbüttler Weg wurde im Brombeerweg das Parken am Fahrbahnrand Anfang August verboten, damit die Straße als Umleitungsstrecke vierspurig befahren werden kann. Doch schnell gab es Beschwerden von Anwohnern, die beklagten, dass der Brombeerweg nun „endgültig zur Autobahn“ geworden sei. Jetzt gab Hamburg Wasser – das federführende Unternehmen – überraschend bekannt, dass das Halteverbot teilweise aufgehoben wird.

Verkehr Hamburg: Rolle rückwärts – Parkverbot im Brombeerweg wird teilweise aufgehoben

Zu der Entscheidung kam es laut Janne Rumpelt von Hamburg Wasser wegen einer Verkehrszählung. Es habe auf dem Brombeerweg und der ebenfalls betroffenen Alten Landstraße weniger Verkehr gegeben, als zunächst gedacht. Mit dem Rückbau des Halteverbots wurde bereits begonnen, sagt Rumpelt. Spätestens ab kommender Woche soll es dann wieder möglich sein, am Fahrbahnrand zu parken.

Brombeerweg
Vier Fahrspuren soll es auf dem Brombeerweg in Hamburg-Fuhlsbüttel schon sehr bald nicht mehr geben. Anwohner hatten sich zuvor darüber beschwert, dass die Straße dadurch noch gefährlicher geworden sei. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Vollständig aufgehoben wird das Halteverbot jedoch nicht. Besonders vor und hinter Kreuzungsbereichen sowie an den Ersatzverkehrshaltestellen sei dies nicht möglich, so die Sprecherin von Hamburg Wasser. Zudem schließt Rumpelt nicht aus, dass sich das Halteverbot in Zukunft wieder auf die vollständigen fünf Kilometer ausdehnen könnte. „Wir müssen diese dynamische Situation weiter beobachten.“

Verkehr Hamburg: Parken auf Brombeerweg wieder erlaubt – Politik skeptisch

Wolfgang Kühl, Vorsitzender im Landesfachausschuss Verkehr der Hamburger CDU, sieht das Aussetzen des Halteverbotes skeptisch. „Zwei freie Spuren morgens stadteinwärts und nachmittags stadtauswärts sind werktags weiterhin wichtig und sinnvoll“, sagt er. Kühl begrüßt es, dass die Sorgen und Bedürfnisse der Anwohnerinnen und Anwohner gehört wurden, findet die Vollaufhebung jedoch übertrieben. Besonders für den Berufsverkehr sei es wichtig, dass der Verkehr nicht ins Stocken gerate.

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Kühl hatte sich bereits seit Beginn des absoluten Halteverbotes dagegen ausgesprochen. Besonders am Wochenende sei dies nicht nötig: „Es verhindert auf der gesamten Strecke auch, dass hier Post- und Paketdienste, Pflegedienste, Heizöllieferanten und Umzugswagen halten können.“ Auch der am Brombeerweg ansässige Uhlenhorster Hockeyclub hatte sich über fehlende Parkplätze an Turnier- und Spiel-Wochenenden beschwert.

Grund für die Bauarbeiten in Hamburg-Fuhlsbüttel ist eine Sanierung der Wasser- und Energieinfrastruktur. Die erste Phase des Projekts soll im Sommer 2025 abgeschlossen werden. Erst 2027 sollen die Arbeit an der wichtigen Verkehrsader zwischen Ohlsdorf und Wellingsbüttel beendet werden.