Hamburg. Anlieger an Ausweichstrecke leiden massiv unter Bauarbeiten in Wellingsbüttel und Ohlsdorf. Was sie bemängeln und welche Ideen es gibt.

Seit Anfang August ist der Straßenzug Brombeerweg/Alte Landstraße vierspurig befahrbar, da dort das von vielen Anwohnern genutzte Parken am Fahrbahnrand untersagt wurde. Die Maßnahme soll auf der Umleitungsstrecke für eine Straßensperrung in Wellingsbüttel, die bis Ende 2027 dauert, für fließenden Verkehr sorgen. Anwohner des Abschnitts im Hamburger Stadtteil Fuhlsbüttel hatten kürzlich im Abendblatt geklagt, dass der Brombeerweg jetzt „endgültig zur Autobahn“ geworden und kaum noch zu überqueren sei, und eine Ampel gefordert.

Außerdem fallen durch das Halteverbot viele Parkplätze weg. Das bekommt vor allem der Uhlenhorster Hockeyclub (UHC) zu spüren, der an der Alten Landstraße eine große Hockey- und Tennisanlage betreibt. Für den alltäglichen Spielbetrieb reicht der eigene Parkplatz aus – aber nicht, wenn am Wochenende Turniere und Punktspiele anstehen. Dann sind die Besucher und Spieler von auswärts darauf angewiesen, an der Alten Landstraße am Fahrbahnrand parken zu können.

Verkehr Hamburg: Halteverbot im Brombeerweg schadet Uhlenhorster Hockeyclub (UHC)

Wolfgang Kühl, Vorsitzender im Landesfachausschuss Verkehr der Hamburger CDU, hält ein absolutes Halteverbot entlang des fünf Kilometer langen Straßenzugs am Wochenende für „nicht notwendig“. Das beidseitige absolute Halteverbot schade nicht nur dem UHC. „Es verhindert auf der gesamten Strecke auch, dass hier Post- und Paketdienste, Pflegedienste, Heizöllieferanten und Umzugswagen halten können.“

Der Politiker fordert daher, dass das Halteverbot am Wochenende generell aufgehoben wird. In der Woche dagegen müsse vormittags stadteinwärts ein absolutes Halteverbot gelten, damit der Verkehr zweispurig fließen könne – nachmittags dann stadtauswärts. „In den restlichen Zeiten würde wohl ein eingeschränktes Halteverbot reichen“, sagt Richard Seelmaecker, der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion.

Brombeerweg
Am Brombeerweg im Hamburger Stadtteil Fuhlsbüttel und an dessen Verlängerung, der Alten Landstraße, darf nicht mehr am rechten Fahrbahnrand gehalten werden. © Georg J. Schulz (FMG) | Georg J. Schulz (FMG)

Horst Müller-Wieland, Vorstandsvorsitzender des UHC, ergänzt: „Eine solche Maßnahme würde nicht nur uns helfen. Sie wäre mindestens so hilfreich für die Nachbarschaft, die in den Nebenstraßen sonst von UHC-Besuchern zugeparkt wird – was uns leidtut, wir als Vereinsführung aber natürlich nicht verhindern könnten.“

S-Bahn Hamburg reagiert positiv auf Forderungen für Schienenersatzverkehr

Die beiden CDU-Politiker Kühl und Seelmaecker fordern zudem, im Bedarfsfall den Schienenersatzverkehr für die S1 zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel nicht ausschließlich über die Umleitungsstrecke zu führen. Da der Wellingsbüttler Weg und die Wellingsbütteler Landstraße an Werktagen vor 9 und nach 17 Uhr und an den Wochenenden ohne Zeiteinschränkung stadteinwärts als Einbahnstraße befahrbar seien, sollte in diesen Zeiten auch der Ersatzverkehr hierüber stattfinden.

Vom Baustellenkoordinator Hamburg Wasser und der S-Bahn gibt es positives Feedback zu den Forderungen. Das Verkehrsaufkommen auf der Umleitungsstrecke werde noch bis Ende September gemeinsam mit der Polizei überprüft, so Hamburg-Wasser-Sprecherin Sabrina Schmalz. Besonders interessant sei die Verkehrszählung jetzt, in der Zeit nach den Sommerferien.

Hamburg Wasser entscheidet Ende September über Halteverbote am Brombeerweg

„Ende September werden dann die Daten der Verkehrserhebung gemeinsam mit der Polizei angeschaut und besprochen. Die Verkehrszählung wird dann zeigen, ob Halteverbote aufgehoben werden können, und falls ja, welche“, so die Sprecherin, die aber betont: „Aufgrund der Baumaßnahme in der Wellingsbütteler Landstraße wird weiterhin eine leistungsstarke Umleitungsstrecke benötigt.“

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Von der S-Bahn bekamen die CDU-Politiker die Information, es sei „bereits entschieden, in den Zeiten, in denen die Achse Wellingsbütteler Landstraße/Wellingsbüttler Weg befahrbar ist, auch diese zu nutzen“. Das bedeute zwar eine „kompliziertere Kommunikation insbesondere für ortsfremde Kunden“, sei aber für die ortsansässige Bevölkerung eine Erleichterung.