Hamburg. Mutmaßlicher Drogenhändler auf frischer Tat ertappt. Anschließende Wohnungsdurchsuchung zeigt schließlich riesiges Ausmaß illegaler Geschäfte.
Nach umfangreichen Ermittlungen ging der Polizei Hamburg am Dienstagnachmittag ein mutmaßlicher Drogendealer ins Netz. Um den 35-Jährigen zu schnappen, bedurfte es viel Geduld – eine auffällige Übergabe führte letzten Endes eine Festnahme des Mannes. Und seine Komplizin gleich mit.
Bei der Durchsuchung einer Wohnung in der Grunewaldstraße in Hamburg-Rahlstedt, die der Tatverdächtige anscheinend als Zwischenlager genutzt hatte, zeigte sich schließlich das ganze Ausmaß seiner illegalen Geschäfte.
Polizei Hamburg: Auffällige Übergabe – mutmaßlicher Dealer in Rahlstedt erwischt
Seinen Anfang nahm der Einsatz an der Adresse Lehmkoppel in Rahlstedt. Hier wurde der 35-Jährige dabei beobachtet, wie er mit einem Stoffbeutel in der Hand zu einer Autofahrerin in ihren Wagen einstieg. Wie eine spätere Kontrolle ergab, war der Beutel gefüllt mit Drogen.
Insgesamt vierzig „verkaufsfertig verpackte Einheiten Kokain, fünfzig Verkaufseinheiten Marihuana und zwei für den Verkauf fertig portionierte Einheiten Ecstasy“, konnten die Beamten sicherstellen.
Drogenhandel in Hamburg: Polizei nimmt auch 23-jährige Komplizin fest
Beim Ausstieg aus dem Wagen warteten bereits zivile Einsatzkräfte der Polizei auf den mutmaßlichen Dealer. Der Mann wurde festgenommen und durchsucht. Hierbei förderten die Beamten neben einem Messer und einem Handy auch mehr als eintausend Euro Bargeld zu Tage. Polizeiinformationen zufolge soll es sich hierbei um mutmaßliches Dealergeld gehandelt haben.
Aber nicht nur der 35-Jährige wurde festgesetzt. Auch die erst 23 Jahre alte Fahrerin kam vorläufig in Haft.
Koks, Gras, Ecstasy: Polizei Hamburg wird auf Dachboden in Rahlstedt fündig
Beendet war der Einsatz damit aber noch nicht: Im Nachgang durchsuchten die Beamten mittels staatsanwaltschaftlichem Durchsuchungsbefehl die Wohnung, oder besser gesagt, das Lager des Mannes, in der Grunewaldstraße und wurden erneut fündig.
Wie sich herausstellte, ist die Inhaberin der Räumlichkeiten, eine 35-Jährige, an den Geschäften des Mannes nicht ganz unbeteiligt. Sie soll die Wohnung nach derzeitigem Ermittlungsstand „ganz bewusst“ für die illegalen Machenschaften zur Verfügung gestellt haben.
Der Verdächtigte versteckte hier unter anderem mehr als ein Kilogramm Kokain, etwa drei Kilogramm Marihuana und rund 450 Ecstasy-Tabletten, die von den Beamten beschlagnahmt wurden. Im dazugehörigen Dachbodenverschlag stießen die Einsatzkräfte auf rund viertausend weitere Ecstasy-Tabletten und über 51 weitere Kilogramm Marihuana.
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Auch die Meldeanschrift des Mannes an der Adresse Richardstraße in Barmbek-Süd wurde überprüft. Statt Drogen fanden die Beamten hier allerdings satte 19.000 Euro Bargeld, „welches mutmaßlich aus Drogengeschäften stammt“, gab Polizeisprecherin Nina Kaluza bekannt.
Nach missglückter Drogenübergabe in Hamburg-Rahlstedt – Dealer wandert in Haft
Nachdem die 35-jährige Wohnungsgeberin an ihrer Anschrift festgenommen wurde, landeten schließlich alle drei Beteiligten vor dem Haftrichter. Er sprach gegen den mutmaßlichen Dealer und seine 23-jährige Komplizin jeweils einen Haftbefehl aus. Die 35-Jährige wurde mit einer Haftbefehlsverschonung entlassen.
Nur einen Tag später kam es dann zu einem erneuten Großeinsatz, bei denen Polizei und Zoll möglicherweise ein Schlag gegen den organisierten Drogenhandel gelungen ist. Nachdem ein Firmengelände in Hamburg gestürmt wurde, wurden gleich mehrere Menschen in Handschellen abgeführt.