Hamburg. Das Hamburger Möbelhaus bietet üppige Rabatte. Derzeit ist der Abverkauf nur Stammkunden vorbehalten. Ab wann für alle geöffnet ist.

Nach dem Beginn des Räumungsverkaufs in der vergangenen Woche herrscht wieder reger Betrieb am Mexikoring 27–29 in Hamburg-Winterhude. Marvin Schott hat auch den Sonntag im Möbelhaus Die Wäscherei verbracht. Neue Möbel aus dem Lager holen, Preise auszeichnen, für Ordnung sorgen, damit es am Montagvormittag wieder neu losgehen kann, das war sein Wochenendprogramm. Der Räumungsprofi packt überall selbst mit an, wo es gerade nötig ist.

Marvin Schott ist Geschäftsführer des Unternehmens Schott Räumungsprofis GmbH aus Kürten bei Köln. Die Firma wurde von der Hamburger Insolvenzverwalterin Jennie Best von der Kanzlei Reimer Rechtsanwälte mit der Abwicklung des Abverkaufs beauftragt. „Wir wickeln Geschäftsaufgaben und Insolvenzen ab“, sagt Marvin Schott, der das Unternehmen mit seinem Vater René führt.

Die Wäscherei in Hamburg: Möbelhaus bietet hohe Rabatte

Nachdem der Standort – inklusive Lagerfläche sind es etwa 8000 Quadratmeter – eineinhalb Monate geschlossen war, muss nun alles raus, was sich noch auf der Ausstellungsfläche und im Lager befindet. Zusätzlich gibt es ein etwa 3000 bis 4000 Quadratmeter großes Außenlager in Groß Borstel. „Ausstellung und Lager sind komplett gefüllt“, sagt Schott.

Die Wäscherei
Die Wäscherei am Mexikoring in der City Nord ist jetzt wieder für den Abverkauf geöffnet. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

Seit Donnerstag wird abverkauft. „Am Sonnabend war sehr großer Andrang“, sagt Räumungsprofi Schott. Es seien sehr viele Kunden gekommen, die auch gekauft hätten. „Die Schlange von den Kassen ging bis weit in die Lampenabteilung. Da steuern wir nach und richten weitere Kassen ein“, sagt Schott. „Viele Hamburger wollen sich noch ein Stück aus der Wäscherei sichern.“ Das Sortiment des insolventen Einrichtungshauses von etwa 1000 Herstellern sei einzigartig.

Nur Stammkunden haben Zugang zu Räumungsverkauf der Wäscherei

Bis auf Weiteres haben nur Stammkunden Zugang zum Räumungsverkauf. Sie wurden in der vergangenen Woche mit einer E-Mail informiert und erhielten dabei einen Zugangscode, den sie am Eingang bei der Security vorzeigen. Zusätzlich zu diesen etwa 25.000 Kunden bekommen weitere etwa 70.000 Kunden, deren Anschrift in der Kartei vorliegt, in dieser Woche einen Brief von dem Möbelhaus. Diese gezielte Kundensteuerung habe sich bewährt, sagt der Firmenchef, sonst würde es auch bei den Parkplätzen schwierig werden.

Die Wäscherei
Beim insolventen Möbel- und Einrichtungshaus Die Wäscherei gibt es auch noch viele Gartenmöbel im Lager und auf der Ausstellungsfläche. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

Stammkunden können besonders günstig einkaufen. Zusätzlich zu den Rabatten von 20 bis 50 Prozent auf die Waren erhalten sie zehn Prozent Stammkundenrabatt. Reduziert werde wirklich alles, sagt Schott. Für ihn und sein Team bedeute das, dass große Mengen an Lagerbestand bewegt werden müssen.

Lagerbestand der Wäscherei: 90 Prozent sind Neuware

Vom 26. September an wird der Verkauf dann für alle Interessierten geöffnet. „Es muss keiner Angst haben, dass die besten Stücke sofort weg seien. Wir haben noch viele Stücke im Lager“, versichert Marvin Schott. 90 Prozent des verfügbaren Sortiments seien Neuware. Aber auch viele Ausstellungsstücke müssten noch Käufer finden. Das sei recht aufwendig, weil größere Teile teilweise abgebaut und eingepackt werden müssten. „Da ist viel Logistik nötig.“ Aber es gebe auch weiterhin mehrere Lieferteams, sogar Aufbau der Möbel und Entsorgung seien möglich.

Im Sortiment seien noch Unmengen an Stühlen, Beistelltischen, Essgruppen und Sofagarnituren, Boutiqueware wie beispielsweise palettenweise Weihnachtsartikel, aber auch viele Gartenmöbel.

Wäscherei-Belegschaft ist teilweise wieder im Team

Schott hat einen Teil des aktuellen Teams aus der früheren Belegschaft der Wäscherei rekrutiert. „Wir sind froh über jede Unterstützung vonseiten des Hauspersonals. Einige sagten, sie könnten das nicht mit ansehen, aber andere wollen unbedingt bis zum Schluss dabei sein.“

Die Wäscherei
Mirco Büttner ist Verkäufer in der Lampenabteilung der Wäscherei. Er war 17 Jahre lang im Unternehmen und sucht jetzt einen neuen Job. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

So wie Mirco Büttner, der schon seine Lehre zum Einzelhandelskaufmann bei der Wäscherei gemacht hat, damals noch am früheren Standort in der Jarrestraße in Winterhude. „Ich war 17 Jahre hier, es war ein schönes Arbeiten“, sagt der 37-Jährige. Er arbeitet auch jetzt beim Räumungsverkauf wie schon früher in der Lampenabteilung. Mit Bedauern sagt er: „In Hamburg kann keiner diese Lücke schließen, die die Wäscherei hinterlässt. Wir haben so viele unterschiedliche Hersteller. Zu uns kamen Kunden aus Berlin und Bremen. Wir hatten in jeder Preisklasse etwas.“

Die Wäscherei: Räumungsprofi rät zum Einkauf in der ersten Wochenhälfte

Und die Arbeit in der Wäscherei sei immer besonders gewesen: „Es war sehr laut, sehr bunt, wir haben viele Partys gefeiert. Wir waren ein eingeschweißtes Team, so was wie Familie.“ Immer sei die Kreativität von Gründer und Chef Michael Eck eingeflossen, doch diese war nach dessen Tod im Frühling 2024 nicht zu ersetzen, so Mirco Büttner.

Wer in Ruhe stöbern will, sollte an den ruhigeren Tagen zwischen Montag und Donnerstag kommen, rät Marvin Schott. Freitag und Sonnabend seien die Tage, an denen erfahrungsgemäß am meisten los sei.

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Die Wäscherei am Mexikoring ist montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr geöffnet, sonnabends von 10 bis 16 Uhr. Das Restaurant ist ebenfalls wieder geöffnet und bietet eine kleine Karte an.