Hamburg. Einen Tag nach der Ausweisung des ehemaligen IZH-Leiters Mofatteh versammeln sich etwa 100 Gläubige: „Wir wollen unsere Moschee zurück!“
Wie bereits in den Vorwochen haben sich auch an diesem Freitag (30. August) zahlreiche Menschen versammelt, um gegen die Schließung der Blauen Moschee an der Außenalster in Hamburg zu demonstrieren. Die rund 100 Gläubigen trafen sich zum symbolischen Freitagsgebet auf dem Gehweg vor dem Gotteshaus.
Nach der Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) vor gut sechs Wochen war am Donnerstag der nächste Schritt gefolgt. Die Hamburger Innenbehörde hatte den ehemaligen Leiter Mohammad Hadi Mofatteh dazu aufgefordert, binnen zwei Wochen das Land zu verlassen. Das IZH gilt laut Verfassungsschutz als verlängerter Arm des iranischen Mullah-Regimes in Deutschland.
Blaue Moschee: Erneute Demo vor IZH – „Faeser tritt Grundgesetz mit Füßen“
Das Bundesinnenministerium unter Nancy Faeser (SPD) hatte die Vereinigung Ende Juli verboten. Polizisten durchsuchten zum wiederholten Male die Räumlichkeiten der Blauen Moschee. Das Gotteshaus wurde geschlossen. Seitdem haben sich an jedem Freitag zahlreiche Muslime versammelt, um eine Öffnung zu bewirken. So auch in dieser Woche.
Die Demonstranten hielten ein langes Transparent in die Luft, darauf stand „Faeser tritt das Grundgesetz mit Füßen“ und „Wir wollen unsere Moschee zurück“. Weil die Gläubigen nicht mehr auf der Straße beten durften, wie das die vergangenen Male der Fall war, wurde die Aktion auf den rund 50 Meter entfernten Fußweg an der Hecke zu einem Regattaverein verlegt. Von 13.20 Uhr bis etwa 14.15 Uhr dauerte die Versammlung an der Einmündung der Straße Schöne Aussicht zur Karlstraße.
Polizei Hamburg bestätigt, dass der Protest an der Blauen Moschee friedlich verlief
Wie Polizeisprecher Patrick Schlüse dem Abendblatt erklärte, verlief die Aktion friedlich. Etwa 100 Menschen hätten daran teilgenommen.
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In den vergangenen Wochen haben sich zunehmend auch Anwohner zu Wort gemeldet und ihren Unmut kundgetan. Sie störe vor allem die Lautstärke der Treffen und die anhaltenden Straßensperren in diesem Gebiet. Das Bezirksamt schaltete sich ein und legte neue Auflagen fest.
Hamburgs CDU-Chef Dennis Thering bezeichnete dies als überfällig: „Die angespannte Lage rund um die geschlossene Blaue Moschee an der Alster zeigt deutlich: Die Schließung war richtig.“ Es ginge nicht an, dass für Predigten jeden Freitag Straßen gesperrt werden und ein großes Polizeiaufgebot anrücken müsse. „Das darf kein Dauerzustand werden“, fordert Thering.