Hamburg. Viele Hunde aus dem Tierschutz suchen ein Zuhause, die Tierheime sind gut gefüllt. Wie eine kuriose Aktion in Hamburg helfen soll.
Mit dem Vierbeiner in der Natur Gassi gehen, auf dem Sofa schmusen oder sogar zusammen Wassersport machen: Es ist keine Neuheit, dass die Verbindung zwischen Mensch und Hund eine besondere ist. Trotzdem sind die Tierheime in Hamburg und Deutschland gut gefüllt, auch viele gerettete Tiere aus dem Ausland suchen ein Zuhause.
Dem will ein Kölner Verein jetzt entgegenwirken und veranstaltet seit Kurzem Outdoor-Treffen, um Hunde aus dem Tierschutz und Menschen, die an einer Adoption interessiert sind, zusammenzubringen. Am 9. Juni findet dieses „Bark Date“ zum ersten Mal in Hamburg statt. Im Stadtpark in Winterhude können Interessierte unverbindlich bis zu 30 Vierbeiner kennenlernen, die ein Zuhause suchen.
Stadtpark Hamburg: Bark Date ist Speeddating mit Hunden
Das Konzept soll den Besucherinnen und Besuchern eine Möglichkeit geben, viele Hunde aus dem Tierschutz unkompliziert kennenzulernen. „So kann man das Tier und seinen Charakter am besten kennenlernen. Man merkt sofort, ob die Chemie stimmt und ob eine Verbindung zwischen Mensch und Hund entsteht“, erklärt Lisa Williamson, Gründerin von Bark Date.
Aber wie läuft so ein „Speeddating“ mit Hunden ab? Organisiert werden die Treffen von Freiwilligen. Gemeinsam mit der Stadt Hamburg wurde ein Bereich im Stadtpark festgelegt, der für das Bark Date zur Verfügung steht. Die Hunde selbst stammen aus Pflegestellen und Tierschutzvereinen in Hamburg. Im Stadtpark sind beispielsweise „Pro Dog Romania“, „Vierbeiner in Not“ und „Ein Herz für Streuner“ dabei.
„Adopt me“: Hunde aus dem Hamburger Tierschutz im Stadtpark kennenlernen
Die Vierbeiner selbst sind bei der Veranstaltung angeleint und tragen ein Halstuch mit der Aufschrift „Adopt me“. Pro Hund kommt immer ein Mensch mit, in seltenen Fällen hat ein Betreuer auch mal zwei Hunde dabei. „Die Betreuerinnen und Betreuer können am besten einschätzen, was die Hunde grade brauchen“, so Williamson. Sie stellen die Hunde den Interessierten vor und erleichtern so das Kennenlernen.
Außerdem gibt es eine Reihe an Verhaltensregeln, damit der Vierbeiner-Treff in geordneten Bahnen verlaufen kann. „Wir haben das Wohlergehen der Tiere und der Besucher im Blick“, so Williamson. Beispielsweise sollen Interessierte zuerst mit den Betreuerinnen und Betreuern sprechen, bevor sie auf die Hunde zugehen. Im Park hängen am Tag des Bark Dates entsprechende Informationsplakate.
Bark Date findet das erste Mal in Hamburg statt
Seit dem Start im Herbst 2023 fanden bereits knapp 20 weitere Bark Dates in Deutschland statt, so Williamson. Sie schätzt, dass dabei circa die Hälfte der vorgestellten Hunde ein Zuhause gefunden hat: „Ganz oft hat hier schon der Topf den passenden Deckel gefunden“.
Die Idee sei Williamson gekommen, weil sie selbst einen Pflegehund bei sich aufgenommen hatte. Um in der Masse an Adoptions-Inseraten im Netz nicht unterzugehen, habe sie sich das Konzept überlegt. „Wir sehen beim Bark Date den riesigen Vorteil, dass wir die Hunde aus dieser Masse emporheben.“
Tierheim Hamburg: Hunde suchen bei Bark Date im Stadtpark ein Zuhause
Wenn die Chemie zwischen Mensch und Tier beim ersten Kennenlernen stimmt, komme es häufig zu einem weiteren Treffen und letztlich zum Abschluss der Adoption. „Die Prüfung durch den jeweiligen Tierschutzverein bleibt natürlich vorhanden“, erklärt die Kölnerin. „Aber auch schwer zu vermittelnde Hunde haben über Bark Dates schon ein Zuhause gefunden.“
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Das Bark Date im Stadtpark Winterhude findet am 9. Juni von 11 bis 13 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig und die Teilnahme kostenlos. Wer es im Juni nicht in den Stadtpark schafft, hat am 27. Juli die Möglichkeit, im Naturschutzgebiet Höltigbaum teilzunehmen. Nähere Informationen unterwww.barkdate.com