Hamburg. Bekanntes Einrichtungshaus in Hamburg meldete Insolvenz an. Das hat erhebliche Auswirkungen auf Kunden. Auch Gutscheine betroffen.

Das bekannte Möbelhaus Wäscherei ist in Geldnot, mit erheblichen Folgen für viele Hamburger. Vor zwei Wochen, am 17. Mai, hatte das Unternehmen aus Winterhude einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Schon Mitte April gab es eine traurige Neuigkeit von dem bekannten Hamburger Einrichtungshaus in der City Nord: Der Gründer und Geschäftsführer, Michael Eck, war im Alter von 71 Jahren verstorben.

Am Freitagmorgen erhielten Kunden per Newsletter eine Information von der Wäscherei, die viele überraschen dürfte – und zwar negativ. Etliche ihrer Ansprüche verfallen, nachdem die vorläufige Insolvenzverwaltung das Ruder bei dem Design-Spezialisten übernommen hat.

Möbelhaus Wäscherei in Hamburg: Die Kunden müssen mit Ausfällen rechnen

Die Folgen des finanziellen Engpasses für die Käuferinnen und Käufer bei der Wäscherei im Einzelnen:

  • Bestehende Aufträge, die bereits zu 100 Prozent bezahlt und vor dem 17. Mai 2024 getätigt wurden, darf die Wäscherei nicht mehr ausführen.
  • Dies gilt auch für bereits bezahlte Bestellungen im Onlineshop vor dem 17. Mai 2024. „Hier dürfen wir auch keinerlei Widerrufe und Rücksendungen mehr annehmen, behaltet diese Ware also bitte“, schreibt das Möbelhaus.
  • Das heißt: Sofern Kunden Ware vor dem 17. Mai 2024 im Onlineshop bestellt haben, kann diese aufgrund der geleisteten Vorkasse nicht mehr ausgeliefert werden. Im Falle eines Widerrufs kann eine Rückabwicklung nur erfolgen, wenn die Bestellung nach dem 17. Mai 2024 vorgenommen wurde.
  • Gutscheine und Kundenkarten-Punkte, die vor dem 17. Mai 2024 erworben wurden, nimmt der Einrichter ebenfalls nicht mehr an.
  • Bestehende Aufträge mit höchstens 25 Prozent Anzahlung, die vor dem 17. Mai 2024 getätigt wurden, „können wir aller Voraussicht nach erfüllen. Wir müssen diese jedoch genau prüfen und mit den Herstellern oftmals neue Lieferbedingungen verhandeln“, schreibt das Unternehmen. Die Lieferzeiten könnten sich daher verzögern.
  • Alle Kundinnen und Kunden, die durch die Insolvenz einen Schaden erleiden, werden nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens von dem Händler angeschrieben. Dann werden sie aufgefordert, ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anzumelden. Voraussichtlich werde das Verfahren im August eröffnet.

„Es tut uns wirklich unglaublich leid, und uns fehlen auch ein bisschen die Worte“, heißt es in dem Kunden-Newsletter, der auch auf der Website des Unternehmens zu lesen ist, und weiter: „Ohne Euch wäre die Wäscherei niemals dieser einzigartige Ort. Viele von Euch jetzt enttäuschen zu müssen, schmerzt uns extrem.“ Doch rechtlich lägen die Dinge leider „eindeutig“, heißt es von dem Anbieter, der sich in den vergangenen Jahrzehnten über Hamburgs Grenzen hinaus zum Inbegriff individuellen Einrichtens entwickelt hatte.

Die Wäscherei: Möbelhaus in Hamburg wirbt bei Kunden um Verständnis

Die Wäscherei wirbt weiter für Verständnis. „Wir bitten Euch, sofern es Euch möglich ist, von Anfragen zu Euren Aufträgen abzusehen, wir melden uns automatisch, sobald es Neuigkeiten gibt.“

Michael Eck war Gründer und Mitinhaber des Möbelhauses Wäscherei in Hamburg.
Michael Eck war Gründer und Mitinhaber des Möbelhauses Wäscherei in Hamburg. © THORSTEN AHLF / FUNKE FOTO SERVICES | Thorsten Ahlf

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Sollten Sie doch eine Anfrage stellen, müssten sich die Kunden derzeit in Geduld üben, heißt es von der Wäscherei. Das Aufkommen sei gerade sehr hoch.

Die Standorte des Unternehmens sind derweil weiterhin geöffnet, das Haupthaus am Mexikoring von Montag bis Sonnabend von 11 bis 19 Uhr, der Laden im Hamburger Hof nahe der Binnenalster Montag bis Sonnabend von 10 bis 18 Uhr.