Hamburg. Stadt kaufte das Gebäude zu Jahresbeginn und übernahm die Altmieter. Das Zusammenleben mit Geflüchteten sorgt nun für Probleme.
Das Zusammenleben von Flüchtlingen und Mietern in einem der drei Mundsburg-Tower in Barmbek-Süd verläuft nicht ganz konfliktfrei. Der Sozialbehörde und dem städtischen Betrieb Fördern & Wohnen seien über verschiedene Kanäle Beschwerden von Bestandsmietern bekannt, teilte der Senat auf eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Carola Ensslen mit.
Flüchtlinge Hamburg: Ärger über Müll und Lärm im Mundsburg Tower
„Im Zusammenhang mit der Unterbringung von Schutzsuchenden bezogen sich die Beschwerden vor allem auf entstandenen Müll (innerhalb und außerhalb des Mundsburg Towers) und Lärm“, hieß es in der Senatsantwort. Für Unmut sorgten den Angaben zufolge auch Sanierungsarbeiten und die eingeschränkte Erreichbarkeit der Hausverwaltung.
Seit gut einem Jahr bringt die Stadt in dem fast 100 Meter hohen Gebäude ukrainische Flüchtlinge und Menschen aus Drittstaaten unter, die wegen des Krieges aus der Ukraine geflüchtet sind. Ende August waren es 350 Schutzsuchende, mehr Männer als Frauen, ein Fünftel sind Kinder und Jugendliche.
Anfang 2023 hatte die Stadt das in den 70er Jahren gebaute Hochhaus im Stadtteil Barmbek-Süd gekauft. Zum Kaufpreis wurde nichts mitgeteilt. Dem Betreiber zahlte die Stadt im Januar knapp 335.000 Euro und im Februar und März jeweils 365.000 Euro. Die seitdem angefallenen Kosten kann der Senat noch nicht beziffern.
Flüchtlinge leben in 60 Wohnungen und einem ehemaligen Gewerbeteil
Die Flüchtlinge leben in 60 Wohnungen und in einem ehemaligen Gewerbeteil in den unteren drei Geschossen, der zurzeit 135 alleinstehenden Männern als Gemeinschaftsunterkunft dient. Zudem gibt es 68 Wohnungen von Altmietern und zwei Arztpraxen.
Seit Ende August wird die Fassade des Hochhauses saniert. Auch der zentrale Versorgungsstrang des Gebäudes soll demnächst erneuert werden.
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Wegen der Beschwerden der Altmieter will Fördern & Wohnen nun monatlich über die Sanierungsarbeiten informieren und Mieten mindern. Zudem soll es ab Oktober Sprechstunden für die Bestandsmieter geben. Gekündigt habe noch niemand von ihnen, hieß es.
Ensslen sprach von einer „schleppenden Sanierung“. Ihr persönlich bekannte Mieter kritisierten, „das nichts vorangeht“. Für die Flüchtlinge gebe es nicht genug Angebote und Gemeinschaftsflächen. „Es ist ein Nutzungskonflikt da“, sagte die Sprecherin der Linksfraktion für Flucht und Migration.