Hamburg. Im Internet nehmen sich Polizisten aus beiden Großstädten gegenseitig auf die Schippe. Dieses Werbevideo ist der Auslöser.

Ein Wettstreit bei der Polizei? Der wird gerade auf der Plattform Instagram zwischen den Hamburger Ordnungshütern und den Kollegen in Berlin ausgetragen. Unter dem Hashtag „Freemario“ haben die beiden Landespolizeien in den vergangenen Tagen mehrere Videos veröffentlicht – und sich dabei gegenseitig gehörig auf die Schippe genommen.

„Kennt ihr die Polizei Hamburg?“, fragt der Berliner Polizeiobermeister Mario Langner in einem der Instagram-Videos. Langner ist das Gesicht des offiziellen Kanals „PolizeiBerlin.Mario“. Zu sehen ist er in Uniform, seine Schirmmütze hat er sich schräg ins Gesicht gezogen. In den Händen hält er ein blinkendes Blaulicht, als er sagt: „Ahoi! Moin Moin!“

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Instagram: Wettstreit bei der Polizei Hamburg? Das steckt hinter der Video-Aktion

Er werde in Hamburg gesucht. Dann verkündet „Polizei Mario“: „Ich habe die Idee, dass wir es denen so richtig zeigen.“ Er fordert seine rund 50.000 Follower auf, fleißig unter einem Clip der Polizei Hamburg den Hashtag „Freemario“ zu posten. Mindestens 1000 Kommentare möchte er erreichen.

Doch wie kam es überhaupt zu dieser Aktion? Alles begann vor etwa zwei Wochen. Zusammen mit den Kollegen in Brandenburg hatten die Berliner ein professionell produziertes Video veröffentlicht, in dem sie um Nachwuchs werben. „Blau-weißes Trikot und trotzdem erstklassig?“, fragt eine Sprecherstimme in dem Recruiting-Clip. „Das gibt’s diese Saison nur bei uns“, hieß es

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In den Kommentaren des Spots markierte „Polizei Mario“ die Polizei Hamburg mit einem Fußball-Bildchen. Das soll den Kollegen zeigen: Jetzt seid ihr an der Reihe.

Apropos Fußball: Unter dem Hashtag „#Freemario“ solidarisieren sich die HSV-Fans auf den sozialen Netzwerken mit Innenverteidiger Mario Vuskovic, der momentan wegen eines Dopingverfahrens gesperrt ist.

Polizei Hamburg auf Instagram: „Lasst uns (besser) nicht über Fußball sprechen“

Vor etwa einer Woche reagierte dann die Polizei Hamburg auf den Aufruf – ebenfalls mit einem Kurzfilm. In einem Text dazu schrieben die Hanseaten: „Nach eurem gemeinsamen Video nehmen wir den Ball gerne auf! Aber ehrlich: Lasst uns (besser) nicht über Fußball sprechen.“

Die Farben Weiß und Blau auf dem Trikots – das passt nicht nur zu Hertha BSC aus der Hauptstadt, sondern auch zum HSV. Genau wie die Tatsache, dass beide Teams in dieser Saison nicht erstklassig spielen.

Lässig, fast in Gangster-Manier, posieren drei Beamte der Hamburger Landespolizei in dem Clip vor einem Streifenwagen in einer Tiefgarage. Sie halten Fahndungsplakate mit dem Gesicht von Mario Langner in die Kamera, dazu läuft elektronische Musik.

Hamburgs Polizei reagiert mit weiterem Instagram-Video im Western-Stil

Offensichtlich war es diese Reaktion, die den vermeintlichen Wettstreit in Gang gebracht hat. Denn die Berliner erwidern mit besagtem Aufruf zu 1000 Kommentaren. Wenig später veröffentlichen sie ein „Update!“, und Social-Media-Gesicht Langner stichelt abermals: „Das ist also Hamburg? Da ist ja überall nur Wasser“, sagt er mit Blick auf ein Foto, das die Kanäle der berühmten Speicherstadt zeigt.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Berliner Aufruf bereits zu 457 Kommentaren unter dem Hamburger Video geführt.

Am Donnerstag folgte dann eine weitere Antwort von der Elbe. Gedreht wurde der Kurzfilm im Polizeimuseum in Winterhude. Dieses Mal im Stil eines Westerns, in Anlehnung an einen Klassiker vielleicht „Für eine Handvoll Follower“.

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Wie in einem Sheriff-Büro sitzt ein Hamburger Polizist am Schreibtisch, die Beine hat er lässig auf die Holzplatte gelegt. Er steht auf, unter einer Gefängnistür wird einer der Steckbriefe hindurchgeschoben.

Zu den 457 Kommentaren sagt der Polizist: „Ach Super Mario, du bist ja immer noch da. Da lassen dich deine Follower aber ganz schön schmoren.“ Und auf die Sticheleien des Berliner Kollegen, dass es in der Nord-Metropole nur Wasser gebe, erscheinen in dem Clip verschiedene spektakuläre Aufnahmen aus Hamburg. Nein, es gibt hier mehr als nur Wasser, sollen die wohl beweisen.

Wettstreit auf Social Media? Das sagt die Polizei Hamburg zu der Instagram-Aktion

Aus Sicht der Polizei Hamburg hat die Aktion keinen ernsten Hintergrund. „Bei aller Ernsthaftigkeit, die mit einer digitalen Krisenkommunikation in Einsatzlagen verbunden ist, darf Social Media im Alltag auch Spaß machen und ein wenig unterhalten. Auch unser Team hat Spaß an der Arbeit und ist jeden Tag mit großem Engagement dabei“, erklärt der Hamburger Polizeisprecher Florian Abbenseth.

Wie es scheint, war dieser fiktive Wettbewerb auch nicht von langer Hand geplant. Abbenseth sagt: „Unser Social-Media-Team besteht aus sehr kreativen Köpfen, sodass wir schnell eine konkrete Vorstellung von einer Reaktion hatten.“

Polizei Hamburg verfolgt mit Social-Media-Aktion ein besonderes Ziel

Und mit der „Schein-Battle“ verfolgt die Polizei auch ein Ziel. Wie Abbenseth erklärt, geht es dabei darum, verschiedene „Instacops“ und Polizeibehörden für gemeinsame Aktionen zu begeistern. Denn: Die Kollegen aus den verschiedenen Bundesländern kennen sich bereits. Und in größeren Einsatzlagen – beispielsweise bei Fußballspielen – unterstütze man sich über Landesgrenzen hinweg.

Die 1000 Kommentare unter dem Hamburger Video hat „#Freemario“ noch nicht erreicht. Am Mittwochnachmittag waren es 766. Zumindest bis diese Marke erreicht ist, wird die „Battle“ wohl noch ein wenig weitergehen.