Hamburg. Zahlen zu Ein-Personen-Haushalten, Alter und Migrationshintergrund zeigen, wie sich die Hamburger Bezirke unterscheiden.
Es ist ein längerfristiger Trend: Im vergangenen Jahrzehnt ist die Bevölkerung in Hamburg bereits um Zehntausende Menschen gewachsen. Ende 2022 lebten 1.892.122 Einwohner in Hamburg. Das sind immerhin 145.000 mehr als 2013, als hier 1.746.342 Menschen lebten.
Diese Entwicklung setzte sich auch kurzfristig weiter fort: Auch im Vergleich von 2022 zu 2021 lebten in der Hansestadt mehr Menschen, der Zuwachs in der Bevölkerung beträgt 39.000 Einwohner.
Kinder und Singles in Hamburg – so ist der Anteil in den Bezirken
Diese Zahlen gehen aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten der CDU-Bürgerschaftsfraktion Richard Seelmaecker, Dennis Thering und André Trepoll hervor. Diese hatten sich zur Entwicklung der Bevölkerung in der Hansestadt informieren wollen.
Denn da der Zuwachs an Einwohnern erhebliche Auswirkungen auf die Infrastruktur habe, bedürfe es genauerer Informationen, hatte die CDU-Bürgerschaftsfraktion argumentiert.
Einwohner in Hamburg: 40.000 Flüchtlinge leben in der Stadt
Auch die aktuelle Migration hat Auswirkungen auf die Zahlen: So hielten sich nach den aktuellsten Angaben Ende Juni mehr als 40.000 Flüchtlinge in Hamburg auf. Darunter eine große Zahl von Menschen aus der Ukraine. Diese werden bei den Angaben zu den Einwohnern aber nur eingerechnet, wenn sie eine Meldeadresse in Hamburg haben, teilte das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein mit.
Laut der Antwort des Senats stellten Ende 2022 die 41- bis 65-Jährigen die größte Bevölkerungsgruppe – dies gilt für alle Bezirke.
Interessant ist die Verteilung von Familien mit Kindern bis einschließlich 17 Jahre: Den größten Anteil an der Bevölkerung machten Kinder in den Bezirken Harburg (18,8 Prozent), Bergedorf (18,5 Prozent) und Altona (18 Prozent) aus, den kleinsten Anteil haben die Bezirke Nord (14 Prozent) und Eimsbüttel (15,8 Prozent).
Hamburger Bezirke: In Nord leben die meisten Menschen allein
Die meisten Ein-Personen-Haushalte gibt es in Hamburg-Nord, hier beträgt der Anteil 62 Prozent, es folgen Mitte und Eimsbüttel. Am geringsten ist der Anteil in Bergedorf mit nur 44 Prozent. Der hamburgweite Schnitt liegt bei 54,5 Prozent.
Der Anteil der Ein-Personen-Haushalte Ende 2022 nach Bezirken in Prozent:
- Nord: 62
- Mitte: 58
- Eimsbüttel: 57
- Altona: 54
- Harburg: 50
- Wandsbek: 49
- Bergedorf: 45
Hamburg: In allen Bezirken mehr Menschen mit Migrationshintergrund
Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund hat sich von 2021 bis 2022 in allen Bezirken erhöht. Hamburgweit stieg der Prozentsatz von 37,4 Prozent im Jahr 2021 auf 39,3 Prozent ein Jahr später.
Am geringsten ist der Anteil in Nord und Eimsbüttel mit jeweils gut 32 Prozent, am höchsten in Mitte mit 54 Prozent, wo Stadtteile wie die Veddel und Wilhelmsburg liegen.
Die Anteile in Prozent im Überblick für 2022:
- Nord: 32
- Eimsbüttel: 32
- Altona: 35
- Wandsbek: 37
- Bergedorf: 41
- Harburg: 51
- Mitte: 54
In Hamburg erhalten knapp zehn Prozent der Menschen Bürgergeld
In Bezug auf staatliche Hilfen gibt es ebenfalls große Unterschiede in den Bezirken. Bürgergeld erhielten Ende 2022 hamburgweit 9,9 Prozent der Menschen, nach 9,4 Prozent Ende 2021.
Die Werte der Bezirke für 2022 im Einzelnen, in Prozent:
- Mitte: 16
- Harburg: 13
- Bergedorf: 11
- Wandsbek: 9
- Altona: 9
- Nord: 7
- Eimsbüttel: 7
Kinder in Hamburg – CDU kritisiert mangelnde Infrastruktur
Zu der Entwicklung der Zahlen sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Dennis Thering, der 2025 Bürgermeister werden will: „Die Bevölkerung wächst, aber die soziale Infrastruktur wie Wohnraum, Ärzte, Kita, Schulen und Sport wächst nicht entsprechend mit.“
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Rot-Grün fehle ein Gesamtkonzept für eine wachsende Stadt, kritisierte Thering und blickte nach vorn: „Die Anfrage ist eine gute Grundlage für unsere weiteren Konzepte für die Zukunft unserer Stadt.“