Hamburg. 27 Millionen Euro werden am Rübenkamp investiert. Im August ist der Baustart für das Projekt. Was dort genau geplant ist.
Das rund 6500 Quadratmeter große Grundstück liegt nur einige Hundert Meter vom Hamburger Stadtpark entfernt. Der exakte Standort ist der Rübenkamp in Barmbek-Nord. Wer auf dem Areal steht, auf dem früher ein Autohandel beheimatet war, sieht zwei Brücken.
Über die eine fährt die S-Bahn, über die andere die U3 der Hamburger Hochbahn. Damit wären wir beim Thema: Denn hier, an der Grenze zu Winterhude, baut das städtische Verkehrsunternehmen einen „Betriebshof der Zukunft“.
„An diesem zentralen Standort bündeln wir die Bereiche der Instandhaltung, die sich um die Infrastruktur der Hochbahn kümmert“, sagt Projektleiterin Annett Schöniger-Martin im Abendblatt-Gespräch.
Stadtpark Hamburg: Hochbahn investiert 27 Millionen Euro in den Betriebshof
Die Planungen für das Großprojekt mit einem Investitionsvolumen von rund 27 Millionen Euro laufen seit 2019. „Eigentlich benötigten wir nur eine neue, gut 1000 Quadratmeter große Fläche für unsere Schlosserei auf dem Betriebshof Saarlandstraße“, sagt Schöniger-Martin. Denn dieser Standort werde gebraucht, um Platz für die Baustelleneinrichtung der neuen Linie U5 zu schaffen.
Doch um nur eine neue Halle für die Schlosserei der U-Bahn zu bauen, dafür war die Fläche am Rübenkamp zu groß.
Auf dem Brachgelände entsteht der neue Gebäudekomplex
„Deshalb haben wir einen zentralen neuen Betriebshof geplant, den wir wegen des wachsenden Instandhaltungsbedarfs aufgrund der Angebotserweiterung innerhalb des ÖPNV auch brauchen“, erläutert die Projektleiterin.
Ein Gebäudekomplex mit Rotklinkerfassade soll auf dem Brachgelände entstehen – dieser wurde extra um eine große alte Eiche herum geplant, die dann den Eingang markieren wird. Den europaweit ausgeschriebenen Architekturwettbewerb hat das Hamburger Büro Gössler Kinz Kerber Schippmann gewonnen. Jetzt nimmt das Projekt, das auch schon dem Stadtteilbeirat Barmbek-Nord vorgestellt wurde, Fahrt auf.
In dem Gebäudekomplex ziehen Werkstatthalle und Lager ein
Die Baugenehmigung hat das Bezirksamt Nord erteilt. Es wurde mit bauvorbereitenden Maßnahmen begonnen. Der Baustart sei für August geplant, die Fertigstellung bis Ende 2025, so Schöniger-Martin. Einziehen sollen dort auf 1700 Quadratmetern eine Werkstatthalle, weitere 3100 Quadratmeter sind für Werkstätten, Lager und Sozialräume vorgesehen.
An dem Standort wird zum Beispiel die Meisterei für Bushaltestellen untergebracht. Das heißt, vor Ort werden auch die Fahrgastinformationssysteme samt Masten für die Haltestellen hergestellt und gewartet.
U5: Der Betriebshof wird auch für das Milliardenprojekt benötigt
Auch die Meisterei für die U-Bahn-Stationen, die sich um die Ausbesserung von kleineren Schäden in den Haltestellen oder die Entfernung von Graffiti kümmert, wird am Rübenkamp angesiedelt. Ebenso wie die eingangs schon erwähnte Schlosserei, in der Spezialzubehör für das U-Bahn-Netz hergestellt und gewartet wird.
„Auf dem Gelände des neuen Betriebshofs werden etwa 75 Handwerker ihre Basis haben und von dort in das gesamte Netz ausschwärmen“, sagt Schöniger-Martin. Und der Betriebshof dient auch dazu, um das Milliardenprojekt U5 umzusetzen.
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Stadtpark Hamburg: U5-Instandhaltung wird auf dem Betriebshof koordiniert
Denn in den oberen Etagen sollen rund 60 Arbeitsplätze eingerichtet werden, von denen aus sich die Mitarbeiter um die künftige Instandhaltung der vollautomatischen neuen U-Bahn-Linie kümmern werden. Die U5 soll von Bramfeld über die City Nord und die Innenstadt und von dort weiter über die Hoheluftbrücke, Hagenbecks Tierpark und Stellingen bis hin zu den Volkspark-Arenen fahren.
Auf dem ersten Abschnitt zwischen Bramfeld und der City Nord wird bereits gebaut. Dort ist der Testbetrieb, allerdings noch ohne Fahrgäste, für 2027 geplant.