Hamburg. Daniela und Mike Stelly servieren in ihrem Restaurant apulische Küche – auch als Lieblingsmenü. Preis-Leistungs-Verhältnis ist top.
„Genusstempel“ – eine Metapher, wie sie in sogenannten „Gastro-Guides“ geradezu inflationär verwendet wird. Auf das RestaurantVillari in Hamburg passt diese Beschreibung jedoch wie der sprichwörtliche Topf zum Deckel: Denn die Gäste speisen in einer ehemaligen Kapelle, die 1902 für das Krankenhaus in Langenhorn, heute Asklepios Klinik Nord, errichtet wurde.
Restaurant Hamburg: Villari – Lieblingsitaliener in Langenhorn
Seit 2016 nun bieten Daniela und Mike Stelly ihren Gästen hier auf andere Art und Weise einen Ort der Begegnung. Sie servieren feinste apulische Küche – und jetzt erstmals auch das Abendblatt-Lieblingsmenü in fünf Gängen.
Den Auftakt macht ein italienischer Vorspeisen-Klassiker, inspiriert von der beliebten „Caprese“-Salatvariation: Büffelmozzarella auf Rucolabett mit hausgemachtem Pesto (aus frischem Basilikum, Pinienkernen, Parmesan und Olivenöl) und süß-fleischigen San-Marzano-Tomaten. Ins Glas kommt dazu ein fruchtbetonter 2021er Torfel San Martino della Battaglia aus der Lombardei, den die Sommeliers von Rindchen’s Weinkontor ausgewählt haben. Im Zusammenspiel so schön wie ein Tag am Gardasee.
Restaurant Villari: Köchin hat Liebe zum Kochen vom Papa geerbt
Im zweiten Gang hat sich Daniela Stelly, die das Kochhandwerk von Papa Paolo gelernt hat, für gratinierte Jakobsmuscheln auf Babyblattspinat mit Spinatmus, Sprossen und Parmesan entschieden. „Elegant, aber dennoch eine Hommage an die traditionell italienische Zubereitungsweise von Meeresfrüchten“, sagt die leidenschaftliche Köchin und herzliche Gastgeberin.
Da sie sich auch mit Weinen gut auskennt, hat sie den passenden Tropfen für diesen sowie die folgenden beiden Gänge selbst empfohlen.
Zu den Jakobsmuscheln wird ein Glas 2021er Roero Arneis „Bricco Lagotto“ von der Cantina di Nebbiolo aus dem Piemont gereicht, der mit Aromen von Kamille, weißem Pfeffer und frischen, hellen Früchten überzeugt.
Restaurant Hamburg: Hausgemachte Pasta im Villari
Hausgemachte Pasta, das „Seelenfutter“ der Italiener, darf an einem solchen Abend natürlich nicht fehlen. So sind Steinpilz-Ricotta-Ravioli in Butter und Salbei der dritte Gang. „Herzhaft, aber dabei fein“, beschreibt die Chefin ihren Lieblingsgang. Inspiriert worden sei sie von den herbstlichen Aromen der Küche Norditaliens.
Damit harmoniert der 2022er Pecorino Costa del Mulino aus der Cantina Frentana in Abruzzen, ein kräutrig-würziger Weißwein, der nach Zitrus und Melisse duftet, am Gaumen aber nach reifem Pfirsich und Mirabelle schmeckt.
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Restaurant Villari serviert Kalbsrücken im Hauptgang
Die Hauptrolle spielt in diesem Lieblingsmenü zarter Kalbsrücken auf Kartoffelstampf mit Demi-Glace und geröstetem Brokkoli. „Wir achten grundsätzlich auf hochwertige Produkte und deren sorgfältige Verarbeitung“, sagt Daniela Stelly.
Dazu wird der 2018er Rosso Conero Aion (Moroder, Marken) ausgeschenkt, ein kräftiger Rotwein, der trocken ausgebaut ist und angenehm nach Brombeeren und Pflaumen duftet, wobei die Beerenaromen dominieren.
Restaurant Villari: 75 Euro für fünf Gänge und Getränke
„Dolce“ ist natürlich Pflicht, als Dessert wird ein warmer „Tortino al Cioccolato“ auf Karamellcreme und Pistazien gereicht. Wem da nicht das Wasser im Mund zusammenläuft, dem ist nicht mehr zu helfen: Das warme Küchlein kombiniert dunkle Schokolade und sanfte Süße.
Ein Volltreffer – wie auch der von Rindchen’s Weinkontor als passend empfundene 2021er Moscato d’Asti aus dem Piemont, der ein „fruchtig-frischer Gegenspieler“ zum Nachtisch sei.