Hamburg. 15-Jährige war von mehreren Männern missbraucht worden. Nun wurde das Verfahren gegen einen der elf Angeklagten beendet.
Fast ein Jahr nach Beginn des Prozesses gegen elf junge Männer wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung einer 15-Jährigen im Hamburger Stadtpark ist nun einer der Beschuldigten freigesprochen worden.
„Eine Beteiligung des Angeklagten an diesen Taten konnte nicht nachgewiesen werden, schon die Anwesenheit des Angeklagten während des mutmaßlichen Tatgeschehens war nicht sicher feststellbar“, teilte das Hamburger Landgericht am Donnerstag mit.
Gruppenvergewaltigung im Hamburger Stadtpark: Ein Angeklagter freigesprochen
Der 20-Jährige wurde am Mittwoch von dem Vorwurf der Beihilfe zur Vergewaltigung und der Herstellung jugendpornografischer Inhalte und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen freigesprochen.
- Vergewaltigung im Hamburger Stadtpark: Reichen die Indizien der Anklage?
- Vergewaltigung im Stadtpark: Brisanter Prozess beginnt
- Gruppenvergewaltigung im Stadtpark: Elf Männer in Hamburg vor Gericht
Die Entscheidung über das Urteil erfolgte auf übereinstimmenden Antrag von Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung. Zuvor war der Prozess gegen den 20-Jährigen vom Hauptverfahren abgetrennt worden.
15-Jährige im Stadtpark vergewaltigt: Freispruch für 20-Jährigen
Die Verhandlungen gegen die verbleibenden zehn Angeklagten werden unterdessen fortgesetzt und laut Gerichtsangaben voraussichtlich noch bis mindestens Ende September andauern. Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Den zehn jungen Männern im Alter von damals 18 bis 22 Jahren wird vorgeworfen, im Frühherbst 2020 ein 15 Jahre altes Mädchen im Hamburger Stadtpark nach einer Party vergewaltigt zu haben. Das Opfer soll in der Nacht vom 19. auf den 20. September 2020 betrunken und orientierungslos im Stadtpark herumgeirrt und dann auf die Gruppe junger Männer gestoßen sein. Anstatt dem wehrlosen Mädchen zu helfen, sollen die Männer sie missbraucht haben.