Hamburg. Der Zuschnitt von Bewohnerparkzonen in Eppendorf und auf der Uhlenhorst sorgt bei Anwohnern für reichlich Unmut.
Die Gewerbetreibenden aus Hoheluft-Ost und Eppendorf haben bereits Alarm geschlagen, weil sie vom Bewohnerparken ausgenommen sind und keine Ausnahmegenehmigungen für betriebswichtige Autos bekommen. Jetzt melden sich auch Bewohner, die sich über den Zuschnitt ihrer Parkzone ärgern
Konkret geht es um die Anwohner des Hegestiegs und des nördlichen Teils der Hegestraße. Die Straßen mit hohem Parkaufkommen liegen beide in Eppendorf, wurden aber der Bewohnerparkzone N106 zugeordnet. Diese liegt allerdings in Hoheluft-Ost, auf der anderen Seite der vierspurigen, stark frequentierten Straßen Eppendorfer Baum und Eppendorfer Landstraße.
„Niemand von uns ist jemals auf die Idee gekommen, dort zu parken, wenn hier nichts frei war“, sagt Christoph Benning, der im Hegestieg wohnt. Das sei gar nicht notwendig gewesen, da in der unmittelbaren Nachbarschaft, etwa an Isekai oder Loogestraße, ausreichend Parkraum vorhanden wäre.
Bewohnerparken: Richtige Zone nur schwer erreichbar
Jetzt müsse man umständlich in die zugewiesene Parkzone fahren, die oft nur über Umwege erreichbar sei. „Am Ende des Hegestiegs etwa darf man nur rechts abbiegen – und nicht links Richtung Lehmweg und Parkzone N106“, so Benning. Anders als von der Behörde beabsichtigt, sei das erklärte Ziel des Bewohnerparkens – nämlich Parkdruck und Parksuchverkehr zu reduzieren – hier nicht erreicht worden. „Im Gegenteil. Man kurvt hier jetzt deutlich länger rum als früher.“
Benning, der als selbstständiger Kaufmann viel unterwegs ist, wollte das nicht hinnehmen. Er gründete die Initiative „Hegestieg/ Hegestraße“ und setzte ein Protestschreiben auf. „Innerhalb von vier Stunden hatten 100 Anwohner unterschrieben.“ Außerdem vernetzte er sich mit den Gewerbetreibenden aus Hoheluft-Ost, der IG Eppendorf und der IG Mühlenkamp.
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Er wird auch an dem Treffen am 8. März teilnehmen, zu dem der Vorsitzende der IG Mühlenkamp, Bernd Kroll, aufgerufen hatte. Mittlerweile ist auch die Behörde auf sein Engagement aufmerksam geworden. „Ich wurde vom Staatsrat eingeladen, um ihm Situation aus meiner Sicht zu schildern. Ich hatte das Gefühl, dass ihn unsere Probleme interessieren, und die Behörde nicht mit den oftmals sehr negativen Auswirkungen des Bewohnerparkens gerechnet hat.“
Hofweg: Anwohner dürfen nicht mehr vor dem Haus parken
Auf der Uhlenhorst, wo ab Montag Bewohnerparken gilt, sprechen Anwohner von „Willkür“ bei Festlegung der Parkzonen. „Wir dürfen nicht mehr vor unserer Haustür parken“, sagt etwa Harald Adorf. Denn die Häuser auf der westlichen Straßenseite gehören nicht zur Parkzone Hofweg (N109), sondern zur Zone Feenteich (N110). „Anders als die Nachbarn von gegenüber, die am Hofweg parken dürfen, müssen wir in den Nebenstraßen parken, in denen es wegen der vielen Bäume und Einfahrten aber kaum Platz gibt.“
Darüber hinaus monieren die Anwohner, dass der Hofweg im weiteren Straßenverlauf ebenso wie die sich anschließende Papenhuder Straße vom Bewohnerparken ausgenommen sind. „Jeder, der hier parkt, muss 3 Euro pro Stunde zahlen. Dabei handelt es sich hier eher um Wohn- als Einkaufsstraßen“, sagt Adorf. „Das alles muss doch ein Irrtum sein!“ Erste Nachbarn überlegten bereits, mit einer Unterschriftenaktion darauf hinzuweisen.