Hamburg. Die Stadt nimmt sich einen weiteren Stadtteil vor. Fünf neue Bewohnerparkgebiete sollen entstehen. Umfrage gestartet.
Während Anwohnerinnen und Anwohner westlich der Alster schon in vielen Stadtteilen bevorzugt einen Parkplatz bekommen, ist das Netz aus Bewohnerparkgebieten im Osten Hamburgs noch überschaubar. Das soll sich jetzt ändern: Die Stadt strebt fünf neue Parkzonen in Barmbek-Süd an, die sich vom Komponistenviertel über Dehnhaide bis zur Schön-Klinik erstrecken und im Süden bis an die neuen Parkzonen auf der Uhlenhorst reichen.
Schon ab April könnten die neuen Anwohnerparkzonen eingerichtet werden, heißt es in einer Mitteilung des Landesbetriebs Verkehr (LBV). Doch vorher sollen Betroffene sich bei einer Online-Umfrage zu den Plänen äußern.
Diese Anwohnerparkzonen sind in Barmbek-Süd geplant:
- Komponistenviertel
- Biedermannplatz
- Barmbeker Markt
- Finkenau
- Dehnhaide
Die neuen Bewohnerparkgebiete würden also auch prominente Straßen wie die Hamburger Straße, die Weidestraße, die Beethovenstraße und der Alte Teichweg umfassen.
Dort könnte dann in wenigen Monaten eine allgemeine Parkscheinpflicht gelten. Anwohner können online für 65 Euro oder ersatzweise direkt an allen Standorten des LBV für 70 Euro einen Bewohnerparkausweis beantragen und diesen unter ihre Windschutzscheibe legen, um sich von der Parkgebühr und der Höchstparkdauer zu befreien.
Anwohnerparken: Das kostet ein Parkausweis in Hamburg
Besucher und Besucherinnen können Ausweise für drei Euro pro Tag beantragen. Alle anderen Autofahrer, die ihren Wagen im Gebiet abstellen wollen, müssen dagegen einen Parkschein am Automaten ziehen und dürfen dort maximal drei Stunden stehen (für 3 Euro die Stunde).
Diese Regelungen würden aber lediglich werktags von 9 bis 20 Uhr gelten. Außerhalb des Zeitraums darf der öffentliche Parkraum von allen Autofahrer genutzt werden, versichert der LBV.
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Bei der Ausdehnung der geplanten Bewohnerparkgebiete gibt es aber Ausnahmen: In den Neubaugebieten Finkenau (zwischen Finkenau und Richardstraße) sowie der Schön-Klinik (zwischen Friedrichsberger Straße und der S-Bahn-Station Friedrichsberg) ist laut LBV kein Bewohnerparken vorgesehen. Wer dort parken will, müsse ohnehin schon ein Tagesticket für 10 Euro ziehen.
30 Prozent der Parkplätze von Fremdparkern belegt
Zuvor hatte der Landesbetrieb Verkehr (LBV) die „sehr hohe Auslastung im Gebiet strukturiert und systematisch erfasst“, wie es in einer Mitteilung des Senats vom Dienstag heißt.
„Teilweise waren die Parkplätze zu über 100 Prozent ausgelastet, was konkret bedeutet, dass vielfach irregulär und verkehrsgefährdend geparkt wurde“, teilte der LBV weiter mit. Von Montag bis Freitag seien bis zu 30 Prozent der Parkplätze vor- und nachmittags durch Fremdparker belegt gewesen.
Anwohnerparken in Hamburg sorgt mancherorts für Ärger
Das Anwohnerparken soll den Menschen die zumeist langwierige Parkplatzsuche nach der Arbeit erleichtern und den Parkdruck in vielen Stadtteilen insgesamt mindern.
In manchen Vierteln sorgt das Anwohnerparken aber für Ärger, denn nicht zuletzt Gewerbetreibende fühlten sich davon benachteiligt. Für sie gibt es künftig Ausnahmegenehmigungen, sofern bestimmte Kriterien des LBV erfüllt sind:
- Notwendigkeit des Fahrzeugs zur Aufrechterhaltung des Betriebs,
- gegebenenfalls alternativ vorhandene Verkehrsmittel,
- Eignung der beantragten Fahrzeuge für den Transportzweck (schwerere Güter) und Entfernung zum nächsten Parkplatz.
Anwohnerparken: Online-Umfrage in Barmbek-Süd
Wer in Barmbek-Süd lebt, sollte in den kommenden Tagen Post mit den persönlichen Zugangsdaten zur Online-Umfrage erhalten. Bis zum 17. Februar können Bewohnerinnen und Bewohner sich zu den Plänen des LBV äußern.
Wer lieber analog teilnehmen möchte, kann sich ein Druckexemplar im Polizeikommissariat 31 an der Oberaltenallee 42 abholen und dieses ausgefüllt per Post ebenfalls bis zum 17. Februar an den LBV senden.