Hamburg. Mehrere Frauen schnitten sich bei Kundgebung die Haare ab. Auslöser der derzeitigen Proteste ist der Tod von Mahsa Amini.

Hunderte Menschen haben am Montagnachmittag in Hamburg für die Schließung der Moschee des Islamischen Zentrums demonstriert. Der Protest sei friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. An der Kundgebung hätten sich etwa 450 Menschen beteiligt.

Zu der Aktion in Sichtweite der Moschee hatten die Kulturbrücke Hamburg mit ihrer Initiative International Women in Power und der Verein Säkularer Islam Hamburg aufgerufen. Sie forderten außerdem die Aussetzung der Staatsverträge mit der Schura.

Islamischen Zentrums in Hamburg: Demonstranten fordern Schließung

Wie bereits bei früheren Protesten schnitten sich auch bei dieser Kundgebung mehrere Frauen die Haare ab, wie ein dpa-Fotograf beobachtete. Auch ein Mann mit längeren Haaren habe sich symbolisch Haare abschneiden lassen. Auf Schildern forderten die Demonstranten, das Islamische Zentrum sofort zu schließen.

Das Islamische Zentrum Hamburg, das die Blaue Moschee an der Alster betreibt, wird vom Landesamt für Verfassungsschutz als Außenposten des Irans in Europa betrachtet.
Das Islamische Zentrum Hamburg, das die Blaue Moschee an der Alster betreibt, wird vom Landesamt für Verfassungsschutz als Außenposten des Irans in Europa betrachtet. © Michael Arning

Das Islamische Zentrum Hamburg, das die Blaue Moschee an der Alster betreibt, wird vom Landesamt für Verfassungsschutz als Außenposten des Irans in Europa betrachtet.

Auslöser der derzeitigen Proteste ist der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Sie war im Iran von der Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen worden.

Was genau mit Amini nach ihrer Festnahme geschah, ist unklar. Bekannt ist, dass sie zunächst ins Koma fiel und am 16. September in einem Krankenhaus starb. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe zurück.