Hamburg. In den Einrichtungen gibt es je einen infizierten Schüler. Eltern fordern offenen Umgang mit Corona-Fällen und mehr Transparenz.
Neue Corona-Infektionen an zwei Hamburger Gymnasien. Das sorgt bei Eltern derzeit für Verunsicherung. Betroffen sind das Helene-Lange-Gymnasium in Harvestehude und das Albrecht-Thaer-Gymnasium in Stellingen.
Wie das Abendblatt erfuhr, ist eine Schülerin des zwölften Jahrgangs am Helene-Lange-Gymnasium am Freitag vergangener Woche positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. In einem Brief der Schulleitung heißt es: "In Jahrgang 12 ist ein Corona-Fall gemeldet worden. Die betroffene Person ist zu Hause." Lehrerinnen und Lehrer, der Elternrat, die Schulbehörde und alle Eltern des 12. Jahrgangs seien informiert worden. Ferner seien unverzüglich die als Kontaktpersonen der Kategorie I ermittelten Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer persönlich kontaktiert worden, heißt es von Seiten der Schulleitung. Das zuständige Gesundheitsamt habe die Schule zu mehreren Schritten angewiesen.
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Corona am Helene-Lange-Gymnasium: Mehrere Schüler in Quarantäne
Demnach sollen
- Schüler aus dem gemeinsamen Sportkurs,
- Sitznachbarn im Unterricht,
- Schüler, die in den Pausen seit Donnerstag Kontakt mit der Betroffenen hatten
- und die unterrichtenden Lehrkräfte
informiert und getestet werden.
Betroffene Schüler sollen sich für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben. Das Amt richte außerdem eine Schnelltestmöglichkeit an dem Gymnasium ein. Die Schulleitung habe bereits mit den Lehrkräften gesprochen, außerdem sollen der Vorstand des HLG-Elternrats und die Schulleitung des Gymnasiums Kaiser-Friedrich-Ufer davon erfahren.
Die Schulbehörde bestätigte dem Abendblatt den Infektionsfall. Wie Sprecher Peter Albrecht mitteilte, wurden bisher der entsprechende Sportkurs und nahe Sitznachbarn in Quarantäne geschickt. Die Schüler seien am Mittwoch getestet worden. Deren Ergebnisse standen am Donnerstag aber noch aus.
Hamburger Eltern bemängeln Transparenz bei Corona-Fällen
Den Eltern, deren Kinder offenbar nicht zu den Schülern gehören, die direkt informiert und getestet werden, ist das nicht genug: Sie fordern einen offenen Umgang mit Corona-Fällen und mehr Transparenz.
"Solche Fälle gehören an die Öffentlichkeit", sagt ein Elternteil. "Wir müssen das doch wissen, das betrifft ja auch unseren Arbeitsplatz, wenn wir das anschleppen können und an den Arbeitsplätzen keine Maskenpflicht herrscht." Bereits vor gut zwei Wochen war am Helene-Lange-Gymnasium ein Schüler positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden.
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Corona-Infektion auch am Albrecht-Thaer-Gymnasium in Stellingen
Auch am Stellinger Albrecht-Thaer-Gymnasium hat ein Corona-Fall die Eltern etwas ratlos zurückgelassen. Wie umgehen mit der Infektion und den eigenen Kindern? Nur die im unmittelbaren Sitzumfeld befindlichen Schüler seien unter Quarantäne gestellt und getestet worden, hieß es. Das Gesundheitsamt (Eimsbüttel) habe übernommen.
Aus der Schulleitung hieß es in einem Elternbrief: „Bislang hat es an Hamburger Schulen knapp 60 Fälle von bestätigten Corona-Infektionen gegeben. Bislang konnte noch in keinem einzigen Fall bestätigt werden, dass es zu einer Ansteckung (damit ist hier die Weitergabe des Virus über den Erkrankten gemeint) im schulischen Kontext gekommen ist, sodass natürlich auch wir darauf hoffen, dass das auch bei uns so ist.“
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