Hamburg. Gerade noch hatte sich die Bäckerei-Kette vergrößert. Warum die Inhaber das Konzept in Winterhude, Hamm und Schanze abgeben wollen.
- Die vegane Bäckerei Kjeks hat erst vor wenigen Monaten expandiert.
- Jetzt stehen alle Hamburger Filialen der Kette plötzlich zum Verkauf.
- Inhaber „haben Abstand gewonnen“.
Keine zwölf Monate ist es her, dass die vegane Bäckerei Kjeks mit großen Plänen im Gepäck von Ottensen nach Winterhude gezogen ist. Und wiederum knapp acht Monate davor hatten Inhaber Kerrin Kruse und Hendrik Terner die insgesamt dritte Filiale von Kjeks in Hamburg, diesmal in Hamm, eröffnet.
Umso überraschender ist es deshalb, dass seit einigen Tagen alle Filialen der veganen Bäckereikette auf einem Immobilienportal inseriert sind. „Zum Verkauf – Kjeks GmbH: erfolgreiche vegane Konditoreikette“ lautet die Überschrift des Inserats.
Alle Kjeks-Filialen in Hamburg stehen überraschend zum Verkauf – für 359.000 Euro
Angeboten werden die drei Standorte in Hamm, Winterhude und der Schanze, „die alle modern ausgestattet und in erstklassigem Zustand sind“, so die Beschreibung. „Neben den physischen Standorten sind auch Mitarbeiter, eine professionelle Homepage, ein Webshop sowie ein Instagram-Account mit mehr als 10.000 Followern Teil des Verkaufs“, heißt es weiter.
Der Standort im Schanzenviertel biete für eine Monatsmiete von 4552,00 Euro rund 130 Quadratmeter Nutzfläche und sei im Frühjahr 2021 für mehr als 250.000 Euro kernsaniert und renoviert worden. Die Miete für die Filiale in Hamm fällt deutlich geringer aus: 967,04 Euro koste die 64 Quadratmeter große Nutzfläche monatlich, Sanierung und Einrichtung seien im Herbst 2023 erfolgt und hätten 70.000 Euro gekostet, so die Beschreibung.
Inhaber der Kjeks-Filialen: „Wir haben mittlerweile etwas Abstand gewonnen“
Den dritten Standort in Winterhude betreibe hingegen mittlerweile ein Franchisenehmer. „Die Ablösesumme für die Standorte und den Franchisevertrag für Store 3 beläuft sich auf 359.000 Euro“, so das Angebot.
Doch warum steht das Unternehmen Kjeks, nur kurz nach der Expansion, überhaupt zum Verkauf? „Wir sind schon vor zwei Jahren aus Hamburg weggezogen und merken, dass wir mittlerweile ein wenig Abstand zum Kjeks gewonnen haben“, sagt Inhaberin Kerrin Kruse auf Anfrage.
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Gemeinsam mit Hendrik Terner hatte sie vor Kjeks schon das vegane Restaurant Froindlichst in Hamburg betrieben – und auch diese Filialen zum 31. Mai dieses Jahres geschlossen. „Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, das Kjeks zum Verkauf anzubieten – allerdings ganz ohne Druck“, so die Geschäftsführerin. Wichtig sei ihr, dass bei einem Verkauf das komplette Konzept übernommen werde, „inklusive der Mitarbeiter“.
Bäckerei Hamburg: Kjeks-Inhaber machen vorerst weiter
„Wir könnten uns mittlerweile vorstellen, wieder etwas Neues zu machen. Aber nur, falls wir jetzt jemand Passenden für das Kjeks finden“, sagt die Unternehmerin. Einen konkreten Plan für ein weiteres Projekt gebe es allerdings noch nicht – „schließlich kann es auch sein, dass wir das Kjeks erst mal noch drei Jahre weitermachen“, so Kruse. Vorerst laufe deshalb alles weiter wie bisher.