Hamburg. Mit den Zutaten kann man sich gerade jetzt in der Weihnachtszeit auch Ungeziefer ins Haus holen. Diese Tipps gibt die Expertin.
In vielen Hamburger Haushalten wird derzeit fleißig für die Weihnachtstage gebacken. Das kann in manchen Fällen unappetitlich enden. Denn in den gekauften Backzutaten können sich ungebetene Gäste wie Lebensmittelmotten befinden – oder auch Brotkäfer. Wie kann man seine Vorräte wie Mehl und Nüsse also effektiv vor Schädlingen schützen und was ist zu tun, falls sie bereits befallen sind? Schädlingsexpertin Sophie Scharrer von SchädlingsHero, der führenden Plattform für Schädlingsbekämpfung, gibt praktische Tipps.
Von Käfern befallene Produkte seien gut zu erkennen, so Scharrer. „Mehl etwa wird feucht, klumpt, nimmt einen muffigen Geruch an und beginnt schließlich zu schimmeln.“ Manchmal seien auch stecknadelgroße Fraßlöcher in der Verpackung zu erkennen. Bei den Käfern gibt es ihren Angaben zufolge verschiedene Exemplare wie Brotkäfer, Getreideplattkäfer, Kornkäfer und Mehlkäfer.
Schädlinge in der Küche: Expertin weiß, wie man Brotkäfer und Co. in Backzutaten erkennt
Man könne sie gut unterscheiden, so die Expertin: „Der Brotkäfer ist zirka zwei bis vier Millimeter groß, oval geformt und rotbräunlich gefärbt. Der Getreideplattkäfer wird bis zu drei Millimeter groß. Auf seiner Brust sind drei Längsrippen zu sehen. Der Panzer ist braun. Der Kornkäfer ist zwei bis drei Millimeter groß, hat ovale Grübchen im Halsschild und eine schwarzbraune Färbung. Er besitzt einen Rüssel.“ Der Mehlkäfer werde etwa 20 Millimeter groß und habe eine dunkelbraune oder schwarz glänzende Färbung. „Sie alle kommen häufig in Getreide- und Teigwaren vor, aber auch in Schokolade.“ Käfer könnten auch ein Risiko für die Gesundheit darstellen, der Mehlkäfer etwa könne parasitäre Würmer übertragen.
Auch unterschiedliche Lebensmittelmotten wie etwa die Dörrobstmotte oder die Mehlmotte finden sich laut Scharrer manchmal in den Backzutaten. „Der Körper der Dörrobstmotte bildet ein schmales Dreieck. Die Larven sind gelblich-weiß, rötlich oder grünlich und werden 15 bis 17 Millimeter lang. Die Mehlmotte ist ein kleiner, silbrig grauer Falter. Ausgewachsene Exemplare werden elf bis 14 Millimeter groß und besitzen eine Flügelspannweite von 20 bis 25 Millimeter.“
Befallene Produkte erkenne man leicht an einem dichten Kokon an der Oberfläche oder auch an dünnen Fäden, die sich am Produkt bilden. „Motten und ihre Larven können ein Gesundheitsrisiko darstellen. Sie können Pilze oder Milben übertragen. Der Verzehr befallener Produkte kann zudem zu Allergien oder Magen-Darm-Erkrankungen führen“, sagt die Schädlingsexpertin.
Käfer, Motten und Milben: Woran man von Schädlingen befallene Lebensmittel erkennt
Neben Käfern und Motten gibt es ihren Angaben zufolge noch Milben, die einem das Backen vermiesen können: „Sie leben gern in Getreide, Müsli oder Mehl. Einige Milbenarten bevorzugen hingegen zuckerhaltige Produkte wie Marmelade oder Trockenobst. Generell mögen es Milben warm und feucht.“
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Zu erkennen seien befallene Produkte daran, dass sie einen unangenehm süßlichen Geruch annehmen oder einen bitteren Geschmack haben. „Ist der Befall bereits weit fortgeschritten, so ist eine weiße Staubschicht auf den befallenen Stellen zu erkennen und das Mehl erscheint leicht gräulich.“ Nutze man kontaminierte Lebensmittel, so könne dies nicht nur die Backfähigkeit von beispielsweise Mehl beeinträchtigen, es könnten auch gesundheitliche Risiken mit dem Verzehr der Produkte einhergehen: Hautausschlag, Kopfschmerzen und Darmerkrankungen können die Folge sein.
Schädlinge in Lebensmitteln: So kann man laut Expertin die Zutaten zum Backen schützen
- Backzutaten fest verschließen: Am besten sollten Lebensmittel in verschließbaren Glas-, Keramik-, Metall- oder Plastikbehältern aufbewahrt werden. Im Idealfall nutzt man durchsichtige Behälter.
- An kühlen Orten lagern: Die beste Umgebungstemperatur liegt bei etwa 12 Grad. Diese Temperatur sorgt dafür, dass die Schädlinge sich nicht so schnell vermehren.
- Vorräte regelmäßig kontrollieren: Speziell, wenn die Backzutaten länger nicht genutzt werden, ermöglicht es eine regelmäßige Kontrolle, einen eventuellen Befall frühzeitig zu entdecken.
- Lebensmittel zügig verbrauchen: Wer seine Produkte nicht zu lange liegen lässt, gibt Vorratsschädlingen keine Chance. Backzutaten aus dem vergangenen Jahr sollten vor dem Gebrauch unbedingt geprüft werden.
Sind Lebensmittel befallen, sollte man sie richtig entsorgen, sagt Scharrer. Dazu sei es sinnvoll, die kontaminierten Produkte entweder einzufrieren oder bei 80 Grad zu erhitzen und direkt danach zu entsorgen. Außerdem sollten Lebensmittel genau kontrolliert werden. „Schränke, in denen die kontaminierten Lebensmittel gelagert wurden, können mit Essigwasser ausgewischt werden. Dabei sollten vor allem auch Ritzen und Spalten auf mögliche Larven kontrolliert werden.“