Hamburg. Die Schädlinge befallen Lebensmittel, Kleidung und Teppiche. Ein Hamburger Experte gibt Tipps und erklärt, wie man vorbeugt.

Die schlechte Nachricht zuerst: Wenn einen die Motten bereits umschwirren, ist es schon zu spät. Denn dann kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass man ein handfestes Problem im Haus hat. Ob Kleider- oder Lebensmittelmotten, die Insekten können viel kaputt machen. Entweder zerstören sie lieb gewonnene Kleidung, oder sie haben sich im Vorratsschrank ausgebreitet. Wie auch Ameisen sind sie ungeliebte Gäste in jedem Haushalt.

„Kleider- und Lebensmittelmotten kommen aus der gleichen Familie, besiedeln aber unterschiedliche Habitate“, sagt Marco Haß, Leiter der Wisag Pest Control in Hamburg-Rothenburgsort. Das Unternehmen ist Mitglied im Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verband.

Motten: Experte gibt Tipps, wie man die Insekten wieder loswird

Mancher, der in diesen Tagen seine Garderobe tauscht und die Wintersachen nach hinten in den Schrank packt, wird einen Schrecken bekommen, wenn er feststellt, dass Wollpullis vereinzelte Löcher aufweisen. Gefräßig sind die Tiere zu jeder Jahreszeit: „Motten gibt es das ganze Jahr“, sagt der Schädlingsbekämpfer. „Das ist eine heimische Tierart, die auch das Fell toter Tiere frisst. Motten benötigen Kreatin, davon ernähren sich Larven und Raupen.“

Kleider- und Lebensmittelmotten seien gleichermaßen schwer zu bekämpfen. „Kleidermotten sitzen gern im Kleiderschrank. Sie fressen alle natürlichen Materialien. Wolle mögen sie am liebsten, aber sie fressen auch andere pflanzliche Fasern“, sagt Haß, dessen Unternehmen die meisten Aufträge von SchädlingsHero vermittelt bekommt, einer Vermittlungsplattform für Schädlingsbekämpfer.

Hamburger Experte gibt Tipps, wie man Mottenbefall im Haushalt vorbeugt

Der Schädlingsexperte gibt Tipps, wie man Mottenbefall vorbeugt:

  • Lavendelsäckchen aufhängen, um die Tiere fernzuhalten
  • Mottenkugeln in den Schrank legen

Experten wie Haß arbeiten im Zusammenhang mit Motten gern mit Schlupfwespen. „Das ist eine sehr probate Methode, wenn man Motten im Schrank hat. Schlupfwespen sind ganz winzige Tiere, die man nicht bemerkt.“ Schlupfwespen-Larven ernähren sich von den Mottenlarven und verhindern so, dass sich neue Motten entwickeln.

Marco Haß ist Schädlingsbekämpfer bei Wisag Pest Control in Hamburg-Rothenburgsort.
Marco Haß ist Schädlingsbekämpfer bei Wisag Pest Control in Hamburg-Rothenburgsort. © WISAG | WISAG

Schädlingsbekämpfer: Motten kann man mit Schlupfwespen bekämpfen

Fallen mit Schlupfwespen könne man auch selbst anwenden, aber oft sei es erfolgreicher, Experten heranzulassen, sagt Haß, der Kosten von etwa 150 bis 300 Euro für einen Einsatz bei Mottenbefall veranschlagt. In den meisten Fällen sei eine einmalige Bekämpfung erfolgreich, sagt der Schädlingsbekämpfer.

Sein Rat, wenn Lebensmittel befallen sind: Man sollte sie (in den Restmüll) entsorgen, um nicht die Ausscheidungen der Tiere zusammen mit dem Lebensmittel zu essen. Damit es erst gar nicht dazu kommt: Vorräte in fest verschließbaren Behältnissen aufbewahren.

Verbreiteter Irrglaube: Motten haben nichts mit Sauberkeit zu tun

Mit der Sauberkeit in einem Haushalt habe ein Mottenbefall übrigens nichts zu tun, versichert Haß. „Man kann sie schon durch einen Einkauf einschleppen.“ Achtung auch, wenn man viele Teppiche im Haushalt hat: Teppiche seien beliebte Fraßstellen, sagt der Experte. Allerdings helfe ständiges Saugen dabei, dass sich ein Befall nicht ausbreite.

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Ruhe vor den Tieren habe man laut Experte übrigens nie, denn Motten gibt es ganzjährig. „Im Jahr wachsen vier Generationen heran. Sie vermehren sich im Innenbereich das ganze Jahr.“ Jeder Zeitpunkt, den Schrank aufzuräumen, ist also gut gewählt.