Hamburg. Ekel-Phänomen: Die Insekten verstecken sich gern in Fensterrahmen. Eine Nabu-Expertin gibt Tipps, wie man sie am besten beseitigt.

  • Wenn es kalt wird, zieht es die kleinen Krabbler ins Warme.
  • Im Winter haben die ansonsten grünen Wanzen eine ganz andere Farbe.
  • Vorsicht beim Fangen: Sie können ein stinkendes Sekret absondern.

Es ist gerade die typische Zeit für Wanzen, die sich mit den sinkenden Temperaturen gern dorthin verkriechen, wo es warm ist – in die Wohnungen und Häuser vieler Menschen in Hamburg zum Beispiel. Eine Expertin gibt Tipps, wie man mit den Tierchen in den vier Wänden am besten umgeht.

Schon ab Ende September suchen viele Stinkwanzen nach einem passenden Winterquartier und belagern dabei Häuser und Wohnungen, gerne auch im Fensterrahmen. Manche krabbeln auch einfach mal quer über den Schreibtisch, berichtet eine Hamburgerin dem Abendblatt. Das ist nervig, ein bisschen eklig, aber nicht weiter schlimm. „Stinkwanzen sind harmlos, sie richten keine Schäden an“, sagt Ilka Bodmann, Sprecherin des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) in Hamburg, die sich mit Tieren, die in Häuser dringen, auskennt.

Schädlinge in Hamburg: Ist die Grüne Stinkwanze in Gefahr, sondert sie ein eklig riechendes Sekret ab

Die kleinen Tierchen haben es dennoch ganz schön in sich. Denn sie können gewaltig stinken. „Wie viele andere Wanzen sondern sie bei Gefahr ein unangenehm riechendes Sekret ab“, so Bodmann. Um die Stinker loszuwerden, braucht es daher ein wenig Fingerspitzengefühl.

Ilka Bodmann, Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Ilka Bodmann vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Hamburg erklärt, wie man mit den stinkenden Wanzen am besten umgeht und was man vermeiden sollte. © Thomas Droese | Thomas Droese

Ilka Bodmann hat folgenden Tipp: „Man sollte behutsam vorgehen. Wie Marienkäfer kann man sie mit einem weichen Handbesen zusammenkehren und nach draußen transportieren. Wanzen sind jedoch erstaunlich gute Flieger – das kann zum Geduldsspiel werden.“ Zum Hinaustragen eignet sich zum Beispiel auch ein Glas und Papier.

Wanzen in Hamburger Wohnungen: An den Fenstern helfen Fliegengitter gegen die Insekten

Die Grüne Stinkwanze gibt sich übrigens wie ein Chamäleon und wechselt ihre Farbe. In der kalten Jahreszeit zeigt sie sich in einem bräunlichen Farbton. Die Erklärung: Die Grüne Stinkwanze reagiert auf fallende Temperaturen mit Einlagerung eines roten Farbstoffs, sodass die Tiere ein bräunliches „Winterkleid“ haben. „Die Wanze passt sich also der Umwelt an, leuchtendes Grün fiele im Winter zu sehr auf“, so die Expertin.

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Wer keine Wanzen oder andere Insekten in der Wohnung haben will, kann sich mit Fliegengittern vor den Fenstern behelfen. Lotta Repenning vom BUND: „Hat man keine, sollte man beim Lüften – gerade wenn es schon dunkel ist – die Lichter ausschalten.“