Hamburg. Verhandlungen mit potenziellen Käufern für die halb fertige Immobilie dauern an. Welche Bewerber ein konkretes Angebot abgegeben haben.
Die Baustelle des Elbtowers in der HafenCity steht seit mehr als 13 Monaten still. Bereits im März hat Insolvenzverwalter Torsten Martini aus der Kanzlei Görg den Verkaufsprozess für die Wolkenkratzer-Ruine gestartet, die nach der Pleite des Immobilienkonzerns Signa verwertet werden muss. Noch Ende Oktober ließ sich Insolvenzverwalter Martini im Abendblatt so zitieren: „Ich bin nach wie vor optimistisch, dass wir bis zum Herbst eine Investorenlösung für den Elbtower präsentieren können.“
Meteorologisch ist der Herbst seit dem 30. November vorbei. Dem Vernehmen nach gibt es jedoch noch keine finale Entscheidung, wer den Zuschlag für die prominente Hamburger Immobilie erhalten soll.
Elbtower: Hamburger Immobilienunternehmer Dieter Becken möchte Wolkenkratzer zu Ende bauen
Es gilt als sicher, dass in diesem Jahr kein Kaufvertrag mehr unterschrieben wird. Ende Oktober hatte Martini noch angekündigt: „Würden die Kaufverträge im Herbst unterzeichnet, könnte der Kauf Ende des Jahres abgeschlossen werden.“ Aktuell beantwortet Martini keine Fragen, er wolle sich zu dem „laufenden Prozess“ nicht äußern, so ein Sprecher.
Zuletzt waren nach Abendblatt-Informationen noch drei mögliche Bieter an Bord: Dieter Becken, der gemeinsam mit einem Konsortium den Elbtower vollenden möchte, bleibt im Rennen. „Wir haben ein Angebot für den Ankauf des Elbtowers abgegeben und sind mit dem Insolvenzverwalter im Gespräch über eine Exklusivität bei den Verhandlungen“, bestätigte der Immobilienunternehmer dem Abendblatt. „Es ist nicht davon auszugehen, dass es noch in diesem Jahr zu einem Abschluss des Kaufvertrags kommt. Ich denke, dieser Immobiliendeal wird dann Anfang des Jahres und hoffentlich mit mir und meinen Partnern abgewickelt.“
Dieter Becken gehört zu den erfolgreichsten Projektentwicklern in Deutschland. Den 245 Meter hohen Wolkenkratzer fertig zu bauen, ist ihm „ein großes Anliegen und dürfte im Sinne der Hamburger sein“. Wer zu seinem Konsortium gehört, dazu hält sich Becken bedeckt. Bekannt ist aber, dass auch Milliardär Klaus-Michael Kühne mit im Boot ist.
Elbtower: Hamburger Konsortium aus Prio und Garbe hat ein Angebot abgegeben
Das Abendblatt hat kürzlich berichtet, dass als Mieter für den Elbtower womöglich das vom Hamburger Senat geplante Naturkundemuseum im Gespräch ist. Bereits Ende Oktober hatte Becken gegenüber dem Abendblatt angekündigt: „Zudem haben wir einen Mieter für bis zu 45.000 Quadratmeter.“ Handelt es sich dabei um das „Evolutioneum“, wie das Hamburger Museum einmal heißen soll? „Sie mögen bitte Verständnis dafür haben, dass wir uns zu Marktgerüchten nicht äußern“, sagt Becken dazu.
Kommen wir zu den weiteren Elbtower-Interessenten: Nach Abendblatt-Informationen hat auch das Konsortium aus der Hamburger Prio Holding und der Garbe Immobilien Projekte ein Kaufangebot für den Elbtower abgegeben. Dem Vernehmen nach warten Prio und Garbe diesbezüglich noch auf eine Rückmeldung des Insolvenzverwalters.
Elbtower: Der Wolkenkratzer in der HafenCity sollte Ende 2025 fertig gebaut sein
Bleibt als Drittes der potenzielle ausländische Investor: Das soll nach Abendblatt-Informationen der bekannte türkische Energie- und Baukonzern Enka sein, der seinen Sitz in Istanbul hat und zu den größten Privatunternehmen des Landes zählt. Enka reagierte auf eine aktuelle Anfrage nicht.
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Zur Erinnerung: Die Signa, die zum Firmengeflecht des österreichischen Unternehmers René Benko gehört, wollte den Elbtower ursprünglich bis Ende 2025 fertigstellen. Das Vorzeigehochhaus sollte Büros, ein Hotel, Gastronomie, Sportflächen und eine öffentliche Aussichtsplattform in 225 Meter Höhe beherbergen.