Hamburg. Im Akan Afrofusion Restaurant wird auf westafrikanische Küche gesetzt. Der Inhaber ist in Hamburg kein Unbekannter.

Es gibt (zumindest jetzt noch) schönere Ecken als die Gegend rund um die U-Bahn-Station Elbbrücken in der HafenCity. Zahlreiche Baustellen, teils nicht befestigte Gehwege und zwischendrin Hamburgs aktuell bekannteste Bauruine, der Elbtower. Doch wer die Lucy-Borchardt-Straße hinunterläuft und genau hinschaut, entdeckt ein kleines Schild mit Pfeilen Richtung der Hausnummer 8a.

Dort, direkt an der Elbe und von außen leicht zu übersehen, hat Louis-Lord Larbi vor einigen Wochen sein Akan Afrofusion Restaurant eröffnet. Betritt man die Räumlichkeiten jedoch, eröffnet sich einem dank der Panorama-Verglasung ein spektakulärer Blick über die Elbe und in die HafenCity hinein – sowie auf die besondere Gestaltung des Restaurants selbst.

HafenCity: Neues Restaurant lockt mit Elbblick und abstrakter Kunst

Von der Decke hängen Dutzende kleine Leucht- und Stoffelemente, die „zum Beispiel Dschungelblätter sein könnten“, erklärt Larbi. Die Elemente seien abstrakte Kunst, sollen aber gleichzeitig die Geräuschkulisse im großen Raum dämpfen und so für Gemütlichkeit sorgen.

afrofusion Restaurant
Die kleinen Hütten sollen ein Safe Space innerhalb des großen Raums sein. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Für Gemütlichkeit sorgen sollen auch einige eigens installierte „Hütten“, wie Inhaber Larbi sie beschreibt. Sie bestehen aus runden Polstermöbeln, die um je einen Tisch arrangiert und von Holzelementen umrundet sind. „Wir wollten hier kleine Safe Spaces mit einem afrikanischen Touch errichten“, sagt Larbi, der auch gleichzeitig der Chefkoch des Restaurants ist.

Restaurant in der HafenCity bietet westafrikanische Küche – neu interpretiert

Seit dem 17. Oktober serviert er hier, gemeinsam mit seinem 30-köpfigen Team, westafrikanische Spezialitäten, die mit Elementen der europäischen und asiatischen Küche fusioniert werden. „Wir setzen hier auf traditionelle ghanaische Gerichte, die wir dann neu interpretieren“, erklärt der Deutsch-Ghanaer.

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Das Akan Afrofusion Restaurant in der HafenCity bietet Elbblick. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Auf der Speisekarte stehen daher Gerichte wie der Drip Burger mit einem Patty aus Kochbanane, ergänzt mit Tomatensalsa, Humus und Avocadocreme (14 Euro) oder die Akwaaba Roll mit würzigem Jollof-Reis, Popcorn-Hähnchen, Kochbanane und Tomatenstew (17,50 Euro).

Inhaber brach Kochausbildung ab – und ist nun trotzdem Chefkoch

Am beliebtesten bei den Gästen und auch bei Larbi selbst seien allerdings die handgefertigten Fufu-Trüffel-Gnocci mit Salbeibutter, Erdnuss-Sahnesoße, Rucola und Trüffel-Topping (22 Euro). „Das Gericht trifft unser Konzept auch am besten“, sagt der Gastronom, der sich mit seinem Restaurant einen Traum erfüllt hat. „Schon im Abibuch habe ich damals als Traumberuf Restaurantbesitzer angeben“, verrät er und zückt zum Beweis sein Handy, um ein Foto der Seite zu zeigen.

Die Kochausbildung nach dem Abitur habe der Hamburger dann aber trotzdem abgebrochen – „es war einfach zu hart“, gesteht Larbi. „Ich bin dann stattdessen in die Finanzbranche gegangen, habe aber immer nebenbei weitergekocht.“ Schließlich probierte der 36-Jährige sein Konzept zuerst in Foodtrucks auf Straßenfesten und später dann im Foodlab aus – mit Erfolg.

HafenCity Hamburg: Neues Restaurant schon jetzt oft ausgebucht

„Wir haben hier sehr schnell gemerkt, dass unsere Kundschaft wächst“, erzählt der Gastronom, der daraufhin die Entscheidung traf, sein eigenes Restaurant zu eröffnen. „Im Foodlab hatten wir insgesamt 80 Plätze. Hier haben wir nun 120 Plätze innen und 80 draußen“, so Larbi und ergänzt: „Die Auslastung ist sehr hoch.“

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Und wirklich: Ein Blick in das Reservierungsportal des Restaurants zeigt, dass es an den nächsten drei folgenden Abenden keine freien Plätze mehr gibt. „Ich komme ehrlich gesagt noch gar nicht klar, dass das hier wirklich passiert“, gibt Louis-Lord Larbi schließlich zu. „Jetzt will ich mich hier erst mal langsam etablieren – und zu einem festen Teil von Hamburgs Gastrogesellschaft werden.“