Hamburg. Das Quartier in Eimsbüttel möchte stärker auf sich aufmerksam machen. Vorbild ist das „Kleine Notting Hill Hamburgs“. Das ist geplant.

Im Internet zu shoppen, das gehört für viele Menschen zum Alltag. Aber die Inhaberinnen der vielen kleinen Läden und Restaurants in der Weidenallee in Eimsbüttel, in der sich auch der „Lieblingsladen 2024“ der Hamburger befindet, wollen das so nicht hinnehmen. Denn dafür gebe es in ihrer Straße zu viele Geschäfte mit einem individuellen Angebot, das es wert sei, entdeckt zu werden, sagt Julia Bode. Sie betreibt mit ihrem Mann seit elf Jahren das Restaurant Witwenball und hat eine Gruppe von Mitstreiterinnen um sich geschart, die den dörflichen Charakter und die Angebote in ihrer Straße künftig besser vermarkten wollen.

Mit dem neu gegründeten Verein WeidenQuartier e. V. wollen sie auf ihr Viertel aufmerksam machen – ähnlich wie es die Interessengemeinschaft Lehmweg e. V. mit dem Slogan „Das kleine Notting Hill Hamburgs“ erfolgreich vorgemacht hat. Dort gibt es in dem Gebiet rund um Lehmweg, Hegestraße und Eppendorfer Weg einen Zusammenschluss von etwa 50 inhabergeführten Läden, der Touristen für das Shoppen und Schlemmen begeistern will – abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten.  

Eimsbüttel: Weidenallee – Inhaber vieler kleiner Geschäfte haben sich zusammengetan

Nun zieht die Weidenallee nach. „Wir wollen die Besonderheiten unseres WeidenQuartiers unter dem Motto ‚Tue Gutes – und jetzt reden wir darüber‘ nach außen tragen“, sagt Julia Bode. Die Idee dafür sei schon ein paar Jahre alt, aber dann sei Corona dazwischengekommen. Natürlich hätten alle immer viel zu tun mit ihrem eigenen Geschäft und niemand habe Zeit übrig für Extras. „Aber wir nehmen uns jetzt die Zeit“.

Auch Claudia Pindinello, Wirtin des italienischen Restaurants L‘Incontro, hat sich dem neuen Verein angeschlossen. „Wir haben hier so viele kleine inhabergeführte Geschäfte, die ein spezielles Angebot haben“, so die Gastronomin. „Ich mag unsere Straße sehr, wohne schon seit 1978 hier. Für mich ist es wie ein Dorf – man kann hier wunderbar flanieren.“

Weidenallee: Unternehmerinnen machen Weihnachtsbeleuchtung selbst

Julia Huber hat ihr Geschäft Anni & Otto erst im vergangenen Jahr eröffnet, fühlt sich aber schon als Teil der Gemeinschaft. Ihr Kinderschuhladen wurde kürzlich von Kundinnen und Kunden zum „Lieblingsladen 2024“ gekürt. Sie lobt den Zusammenhalt unter den Geschäftsleuten, bei denen es sich mehrheitlich um Frauen handelt.

„Wir haben jetzt auch eine Weihnachtsbeleuchtung zusammen gemacht“, sagt sie. Die Geschäftsfrauen hätten das kurzerhand selbst auf die Beine gestellt und zusammen gewerkelt und geschraubt, bis zehn große Leuchtsterne einsatzbereit waren.

Weidenallee
In der Weidenallee in Hamburg-Eimsbüttel gibt es viele Altbauten mit kleinen inhabergeführten Geschäften. © Michael Rauhe / Funke Foto Services | Michael Rauhe

Das Gebiet des WeidenQuartiers erstreckt sich zwischen den Hauptstraßen Altonaer Straße, Eimsbütteler Chaussee, Fruchtallee und Schäferkampsallee. Die Interessensgemeinschaft kümmert sich vor allem um Weidenallee, Margaretenstraße, Bellealliancestraße und Schäferkampsallee. Dort gibt es laut Julia Bode etwa 70 inhabergeführte Geschäfte, Cafés und Restaurants.

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Eimsbüttel: Weidenallee – Touristen sollen durch Flyer in Hotels aufmerksam werden

Einen Instagram-Auftritt für die neue Interessensgemeinschaft gibt es schon: unter dem Namen WeidenQuartier. Dort präsentieren sich schon viele Geschäfte mit Fotos und ihrem Angebot. Flyer – diese könnten beispielsweise in Hotels ausgelegt werden – sollen künftig Gäste von auswärts auf das Quartier aufmerksam machen und ins Viertel locken. Aber auch Hamburger aus anderen Stadtteilen seien herzlich willkommen, sagt Julia Bode. Sie ist davon überzeugt, dass sich das Viertel als touristischer Hotspot gut eignet.

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„Unsere Straße gehört zu den schönsten von ganz Hamburg“, sagt Claudia Pindinello selbstbewusst. „Aber das müssen wir auch den anderen Hamburgern zeigen.“