Hamburg. Jahrelang wurde die Straße in der Innenstadt saniert. Doch Anwohner üben erneut Kritik – und sprechen von einem „Schildbürgerstreich“.
Gleich für mehrere Jahre war die Kaiser-Wilhelm-Straße in der Hamburger City durch Bauarbeiten stark beeinträchtigt. Sperrungen, Lärm und Dreck nervten die Nachbarn und Tausende Pendler.
Jetzt ist alles fertig, die Straße ist saniert. Doch der Ärger an der wichtigen Verkehrsachse hört nicht auf. Bereits im Sommer beobachteten Anwohner, dass zwischen Laeiszhalle und Axel-Springer-Platz ständig Fahrzeuge abgeschleppt werden.
Parken in der Hamburger City: Halteverbot – Automat irritiert Autofahrer
Der Grund: Eine Parkbucht erscheint dort als Möglichkeit, den Wagen legal abzustellen. Zumal dort nach Ende der Bauarbeiten ein Parkautomat installiert wurde, direkt neben der Ausbuchtung an der Straße. Doch dieser Eindruck trügt.
Denn auf dem Streifen in der Nähe des Bezirksamts Mitte steht auch ein Verkehrsschild, das allerdings schlecht zu sehen ist. Dieses Schild weist auf ein eingeschränktes Halteverbot hin. „Die Halter gehen davon aus, mit einem am Automaten gekauften Parkschein auf der Fläche legal stehen zu dürfen“, beobachtete bereits im Juni ein Angestellter, der vor Ort arbeitet.
Parken in der Hamburger City: Polizei erklärt Regelung in der Kaiser-Wilhelm-Straße
Der Vertriebsmanager beklagt nun, dass vor seinem Büro nach wie vor „tagtäglich vor- und nachmittags zwei bis vier Abschleppwagen“ anrollten und die Autos abschleppten. Das Abendblatt hatte bereits vor Monaten über die Missstände berichtet und über die Tatsache, dass das Halteverbotsschild nicht zu erkennen ist, da es parallel zur Straße steht.
Die Autofahrer fahren auf die Fläche vorm Parkscheinautomaten, lösen ein Ticket und werden reihenweise abgeschleppt. Die Polizei klärt über die vor Ort geltende Regelung auf: Da hier eine Ladezone eingerichtet wurde, sei das Parken tagsüber nicht erlaubt, sondern lediglich zwischen 20 und 9 Uhr morgens. „In der Zeit von 0.01 bis 8.59 Uhr ist das Parken kostenfrei“, erläutert ein Sprecher der Polizei dem Abendblatt. Zwischen 20 und 24 Uhr müssen Autofahrer einen Parkschein lösen.
City Hamburg: Umbau der Straßen rund um Axel-Springer-Platz teils suboptimal
Dass das Abstellen von Fahrzeugen nur in einem derart kleinen Zeitfenster erlaubt ist, empfinden Anwohner derweil als „Schildbürgerstreich“.
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Auch an einer weiteren Stelle erscheint der Umbau der Straßen in der Gegend rund um den Axel-Springer-Platz suboptimal. Wer mit dem Fahrrad von der Stadthausbrücke in die Kaiser-Wilhelm-Straße abbiegen will, muss aufpassen. Hier fehlt auch nach Meinung der Grünen im Bezirk eine Ampel für Radfahrer.