Hamburg. Mitglieder der Klimaschutzbewegung postieren sich vor der Einfahrt des Onlineversandhändlers. Allerdings wirkt die Aktion nur kurz.
Ort und Zeit waren symbolträchtig gewählt. Unter einem regenbogenfarbenen Banner mit der – frei aus dem Englischen übersetzten – Aufschrift „Wir feiern stolz Vielfalt und Inklusion“ haben sich am Freitagmittag vor dem Amazon-Verteilzentrum Hamburg Mitglieder der Klimaschutzbewegung Letzte Generation aufgestellt und mit ihrem Spruchband dagegengehalten: „Kein Stolz auf einem toten Planeten“. Und das am sogenannten Black Friday, dem Höhepunkt der vorweihnachtlichen Rabattschlacht.
Mit der Blockadeaktion auf der Veddel wollten die Protestierenden laut einer Mitteilung auf die Lieferketten des Onlinehändlers aufmerksam machen. Amazon versende seine Waren vorwiegend mit Lkw, Flugzeugen und Schiffen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden. Dabei profitiere das Unternehmen noch von steuerlichen Subventionen für Diesel und Kerosin.
Letzte Generation: Blockade vor Amazon-Verteilzentrum Hamburg wirkt nur kurz
Zunächst schien die Blockade zu funktionieren, so wurde es der Polizei Hamburg kurz vor 12 Uhr gemeldet. Dann aber trickste Amazon die Protestierenden offenbar aus: Die Lieferwagen verließen den Betriebshof an der Peutestraße kurzerhand über die Tiefgarage. Als die Polizei eintraf, wurden nach Angaben eines Sprechers keine Mitglieder der Klimaschutzgruppe mehr angetroffen.
- Paypal-Betrug vor Black Friday: „Man kann sich nicht schützen“
- Black Friday: Wie Sie betrügerische Online-Shops erkennen
- Nach Sylt-Protest: Anklage fordert Haftstrafen für Klimaschützer
Der Handelsverband Deutschland (HDE) sagt dem Handel für die Aktionstage Black Friday und Cyber Monday einen Umsatz von bis zu 5,9 Milliarden Euro voraus. Die Verbraucherzentrale Hamburg warnte nachdrücklich vor den Belastungen für die Umwelt durch übermäßiges Onlineshopping auf Websites wie Amazon.