Hamburg. Das Restaurant auf St. Pauli war besonders für vegane Alternativen beliebt. Jetzt spricht der Inhaber über die Gründe der Schließung.
Seit 15 Jahren bringt die Pizzeria Slimjims mit handgemachter, neapolitanischer Pizza ein Stück Italien nach St. Pauli. Aber Anfang November verkündete Stephan Hütter, der die Pizzeria zusammen mit seiner Schwester betreibt, das Aus von Slimjims.
„Ich bin überwältigt von Emotionen und kann noch nicht fassen, was gerade passiert“, heißt es in einem Instagram-Post der Pizzeria. „Ich lasse vieles zurück, und ich sage euch, es wird nicht einfach sein, weiterzumachen.“ Am 15. Dezember werde die Pizzeria ein letztes Mal ihre Türen öffnen.
Hamburger Pizzeria Slimjims auf St. Pauli schließt – „Ich habe dadurch eine Beziehung verloren“
Doch was führte zu der ungewünschten Schließung der Pizzeria Slimjims auf St. Pauli? „Es läuft zwar gut, aber es ist schwieriger geworden, sich eine Auszeit zu nehmen“, sagt Hütter zur Schließung des Ladens. „Es gibt nicht mehr so viele junge Leute, die in der Gastronomie arbeiten wollen. Das hat dazu geführt, dass ich selbst sechs bis sieben Tage in der Woche gearbeitet habe. Ich habe dadurch eine Beziehung verloren, die mir sehr wichtig war. Das möchte ich nicht mehr.“
Außerdem habe die Corona-Pandemie dem Restaurant und den Betreibern zugesetzt. „Das war für uns sehr nervenaufreibend, seelisch wie körperlich. So eine Krise schaffen wir nicht noch mal“, sagt Hütter.
Slimjims-Betreiber suchten Nachmieter für die Hamburger Pizzeria auf St. Pauli
Slimjims ist fester Bestandteil der Gastro-Szene auf St. Pauli. Die Kunden können sich in rustikalem Ambiente ihre Pizza selbst zusammenstellen. Besonders beliebt sind hier die veganen Alternativ-Zutaten.
Dass die Pizzeria vor einer Veränderung stehen würde, zeichnete sich schon im Mai ab, als über Instagram ein Nachmieter gesucht wurde. „Wir wissen, das sind traurige Nachrichten, doch wollen wir unbedingt, dass Slimjims für euch weiterhin erhalten bleibt“, hieß es damals.
Pizzeria Slimjims macht zu – wann das Feuer im Pizzaofen erlischt
Für Stephan Hütter beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. Er werde nach Schweden ziehen. „Ich möchte auch auswandern, weil ich mich in Deutschland nicht mehr wohlfühle. Ich finde, dass Kleingastronomen nicht mehr richtig unterstützt werden“, sagt Hütter. Seine Schwester werde sich ebenfalls eine Auszeit von der Gastronomie nehmen und reisen.
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Bis zum 15. Dezember können Hamburgerinnen und Hamburger donnerstags bis sonntags zwischen 16.30 und 22 Uhr noch ein letztes Mal im Slimjims bei der Schilleroper 1–3 einkehren, bevor das Feuer im Pizzaofen erlischt. Wer den Laden dann übernimmt, ist noch nicht bekannt, das Konzept von Slimjims für vegane und vegetarische Pizzen werde aber nicht übernommen, verrät Hütter.