Hamburg. Über zehn Jahre lang erfand Mona Michels das Restaurant in Hamburgs Süden immer wieder neu, nun ist Schluss. Das haben die neue Betreiber vor.
Nun ist es offiziell: Die Pizzeria Turtur in Wilhelmsburg wird es in dieser Form künftig nicht mehr geben. Inhaberin Mona Michels hatte ihre Entscheidung, das Restaurant abzugeben, schon einige Wochen vor dem letzten Verkaufstag mit ihren Followern auf Instagram geteilt, an die große Glocke hängen wollte die Gastronomin das Thema aber nicht.
„Es ist Zeit für Veränderungen“, schreibt die Inhaberin in dem Beitrag. Nach zehn Jahren „voller wunderschöner Momente und verrückter Erlebnisse“ gebe sie die Leitung des Turturs in neue Hände. „Es endet eine Ära, aber wir machen Platz für neue Betreiber und frischen Wind im Viertel“, so Michels. „Lasst uns gemeinsam auf die vergangenen Jahre zurückblicken und voller Vorfreude in die Zukunft des Turturs blicken.“
Restaurant Hamburg: Wie die neuen Betreiber des Turtur in Wilhelmsburg ticken
Sie verspricht: „Zwei fantastische Menschen mit großen Herzen, frischer Energie und innovativen Ideen übernehmen das Ruder.“ Gemeint sind damit Sebastian Ploog und Moritz Nevermann. Die beiden Wilhelmsburger haben die Räumlichkeiten am Veringkanal übernommen – „nachdem wir lang hin und her überlegt haben“, gesteht Ploog, der privat lieber ‚Batte‘ genannt wird, im Gespräch mit dem Abendblatt ein.
„Als die Anfrage von Mona kam, habe ich relativ direkt Moritz gefragt, ob wir das gemeinsam durchziehen wollen.“ Die beiden Freunde kennen sich, so Ploog, schon seit vielen Jahren, arbeiteten bisher gemeinsam in der Hanseatischen Materialverwaltung und wagen mit dem Turtur jetzt einen Neuanfang.
„Wir starten da gerade so rein und freuen uns enorm“, sagt er und versichert: „Es wird weiter das Turtur bleiben.“ Allerdings bleibe der Laden keine Pizzeria, sondern werde vor allem eine Bar und ein Veranstaltungsort. „Zu ausgewählten Anlässen gibt es sicher auch mal Pizza, vorerst ist das aber nicht eingeplant“, so Ploog.
Turtur in Wilhelmsburg wird künftig kein Restaurant mehr sein
Viel wichtiger sei den Geschäftspartnern und Freunden, dass das Turtur als Kulturort für alle weiterlebt. „Wir wollen eine bunte Mischung in der Nutzung haben. Zum Beispiel soll es öffentliche Barabende, Pubquiz und andere Events geben“, sagt der 38-Jährige. Denkbar seien alle möglichen Formate, „vielleicht auch mal eine Kids-und-Eltern-Party tagsüber“, so Ploog. Schon jetzt freue man sich deshalb über jede Anfrage und Veranstaltungsidee, der Kontakt sei jederzeit über alle Turtur-Kanäle möglich.
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Richtig los gehe es dann voraussichtlich im Februar, „eine Einweihungsparty wäre im März denkbar“, sagt Ploog. „Und dann ist unser Ziel, das Turtur ohne Druck organisch wachsen zu lassen und einen Ort zu schaffen, an dem sich jeder wohlfühlen kann.“