Hamburg. Besuch im indischen Restaurant Cardamom, das sofort eröffnen könnte – eigentlich. Wie Gurbir Singh Muhar mit der Verzögerung umgeht.
Es ist ein wenig surreal: Gurbir Singh Muhar steht in seinem Restaurant Cardamom auf dem Areal vom Westfield Hamburg-Überseequartier in der HafenCity. Der Gastronom lässt den Blick durch den stylish eingerichteten Gastraum schweifen. „Ich könnte sofort eröffnen. Es ist alles fertig“, sagt er. „Aber ich muss mich noch ein wenig in Geduld üben.“
Wie lange, das weiß keiner so genau. Nach drei geplatzten Startterminen für das XXL-Einkaufsviertel hatte Bauherr Unibail-Rodamco-Westfield nur mitgeteilt, dass die Eröffnung auf das späte erste Quartal 2025 verschoben werde. Aber Gurbir Singh Muhar ist trotzdem positiv gestimmt: „Ich habe hier einen Top-Standort direkt an der Flaniermeile, und die Station der U4 liegt gegenüber. Eigentlich jeder, der das Westfield Hamburg-Überseequartier besucht, kommt hier vorbei.“
Westfield Hamburg: Im Restaurant Cardamom soll den Gästen Gold serviert werden
Der 32-Jährige hat sich in der Gastrobranche einen Namen gemacht. Er führt in Hamburg drei Goa-Restaurants und hat an den Hohen Bleichen in der Innenstadt vor fast einem Jahr das Edellokal Cardamom mit „progressiver gehobener indischer Küche“ eröffnet. Auf hohem Niveau soll auch im zweiten Cardamom im Westfield gekocht werden. Die Küche ist mit modernsten Geräten ausgestattet, und durch Fenster sollen die Gäste den Köchen bei ihrem Wirken zuschauen können. „Wir wollen hier eine moderne indische Küche mit europäischen Einflüssen präsentieren“, sagt Gurbir Singh Muhar.
An der Speisekarte arbeitet der Gastronom aktuell mit einem Spitzenkoch aus Neu-Delhi. Als Gurbir Singh Muhar von einem Gericht erzählt, strahlen seine Augen: „Ich würde sagen, so etwas gibt es in Hamburg bislang auf keiner Speisekarte. Wir werden 24 Stunden gekochte Linsen mit essbarem Gold anbieten.“ Und Speisen mit Trüffel werde es geben. Ein Schwerpunkt soll zudem auf Fisch liegen, aber auch Lammspezialitäten erwarten die Gäste.
Restaurant Cardamom in der HafenCity: So „extrovertiert“ ist das Design des Lokals
Es wird schwer, sich nur auf das Essen zu konzentrieren, denn Gurbir Singh Muhar legt, wie auch an den Hohen Bleichen, „sehr viel Wert auf das Innendesign. „Ich würde das, was wir hier geschaffen haben, als modern und ein wenig extrovertiert bezeichnen.“ Zwischen den handgemachten, in Braun gehaltenen Lampen, die an die Minarette des berühmten Mausoleums Taj Mahal im indischen Agra erinnern, baumeln Bommeln aus Seide. Die Stühle sind mit Samt in den Farben Oliv, Bordeaux, Lila und einem leichten Orange bezogen.
Begehrt dürften die Nischen sein, die durch die bodentiefen Fenster einen Blick auf das künftig pulsierende Treiben auf der Flaniermeile bieten. Die Stofftapeten sind mit floralen Mustern mit indischen Akzenten bedruckt. Von der Decke hängen in Gold gehaltene Kettenvorhänge.
Westfield Hamburg-Überseequartier: Der Gastronom wünscht sich ein konkretes Eröffnungsdatum
Ein Hingucker ist die Wand, an der eine imposante beleuchtete Pflanze aus Acryl zu sehen ist: „Dieses Symbol steht für das indische Gewürz Cardamom, das auch Namensgeber für unsere Restaurants ist“, erklärt der Hausherr. Die Federn dahinter seien so in der indischen Wüste von Rajasthan zu finden.
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Jetzt fiebert Gurbir Singh Muhar der Eröffnung des XXL-Einkaufsviertels mit 170 Geschäften, Gastronomie und Entertainment entgegen. Sein größter Wunsch: „Dass wir ein konkretes Datum genannt bekommen, wann wir hier die ersten Gäste empfangen dürfen.“
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