Hamburg. Die Tierrechtsorganisation Peta greift am Sonnabend erneut zu drastischen Methoden, um Fleischesser zum Nachdenken zu bringen.
Wer am Sonnabend in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs unterwegs ist, könnte Zeuge blutiger Szenen werden. Ein Kuhkopf sowie mehrere Gläser Blut sollen von 14.30 bis 15.30 Uhr an der Kreuzung Lange Mühren/Kurze Mühren ausgestellt werden. Es handelt sich jedoch weder um einen echten Kopf noch um echtes Blut.
Peta will mit bizarrer Aktion am 19.10. in Hamburg zum Nachdenken anregen
Mitglieder des Streetteams der Tierrechtsorganisation Peta, die in Hamburg kürzlich Strafanzeige gegen einen Zirkus gestellt hatte, wollen mit der Attrappe für den Verzicht auf tierische Produkte werben und auf das Leid hinter der Fleischproduktion aufmerksam machen.
„Für Fleisch werden Hühner wie leblose Ware in Kisten geschmissen, Rinder und Schweine meist gewaltsam und teils mit Elektroschockern Rampen hinaufgetrieben“, sagt Tim Schömer, Leiter des Peta-Streetteams. „Wir müssen aufhören, die Augen vor diesem Unrecht zu verschließen. Denn unser eigenes Verhalten hat diese Grausamkeiten zur Folge, und wir alle können uns täglich dafür oder dagegen entscheiden“, appelliert Schömer.
Blutige Aktion am Hauptbahnhof: Peta wirbt in Hamburg für Fleischverzicht
Laut Peta werden in deutschen Schlachthäusern und Ställen jährlich knapp 800 Millionen Landlebewesen getötet. Fehlbetäubungen seien dabei alltäglich, sodass die Tiere ihre Tötung teilweise bei vollem Bewusstsein erleben würden. Zwischen vier und neun Prozent der Rinder würden vor ihrer Schlachtung nicht ausreichend betäubt, also bis zu 300.000 Tiere. Dazu kämen bis zu fünf Millionen Schweine. Peta bezieht sich dabei auf Daten der Bundesregierung.
Wer glaubt, das Leid zu umgehen, indem er tierische Produkte aus ökologischer Haltung kauft, liegt laut der Tierrechtsorganisation falsch. „Sie gelten ebenfalls als Ware, werden nicht annähernd artgerecht gehalten und meist in den gleichen Schlachthäusern getötet“, betont die Tierrechtsorganisation.
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Peta ist bekannt für provokante Aktionen und hatte in Hamburg zuletzt im Mai für Aufsehen gesorgt. Aktivisten veranstalteten in der Mönckebergstraße ein „Hunde-Barbecue“, bei dem sie eine Hundeattrappe „grillten“. Dadurch sollten die Menschen dazu angeregt werden, ihr „speziesistisches“ Denken, also das Diskriminieren bestimmter Lebewesen aufgrund ihre Artenzugehörigkeit, zu hinterfragen. Mit der Kuhkopf-Aktion sollen die Menschen erneut zum Nachdenken und zu tierwohlfreundlichen Entscheidungen gebracht werden.