Hamburg. Ein Raser flüchtete vor Polizeibeamten. Diese nahmen die Verfolgung auf. Was sonst noch während der Kontrolle passiert ist.

Verfolgungsjagd in Hamburg – mit 81 Kilometern pro Stunde (km/h) raste ein Unbekannter am Mittwochabend, den 16. Oktober, über die Köhlbrandbrücke – wo eigentlich gerade mal 50 km/h erlaubt sind. Eine mobile Radarfalle der Verkehrsdirektion Innenstadt/West löste aus, als der Raser in seinem Renault und rund 30 km/h zu viel an dem Polizeiauto mitsamt Kontrollstation vorbeifuhr.

Daraufhin versuchten Polizeibeamte im Bereich Waltershof den Wagen zu stoppen. Jedoch ignorierte der Fahrer das Stoppsignal des zivilen Streifenwagens und flüchtete in Richtung Finkenwerder, so die Polizei Hamburg in einer Pressemitteilung.

Wilde Verfolgungsjagd: Fahrer flieht mit gewagtem Sprung vor Polizeikontrolle

Die Polizisten versuchten in der Straße Aue-Hauptdeich mit ihrem Auto vor den Flüchtenden zu setzen. Die Waagen touchierten einander jedoch beim Einscheren, da der Renault-Fahrer keinen Anstalten machte, seine Geschwindigkeit zu drosseln. Im Gegenteil: Er beschleunigte das Auto ein weiteres Mal, überholte dabei einen Bus und flüchtete über mehrere Finkenwerder Straßen weiter bis in den Johann-Camper-Stieg.

Die Fahrt endete in einer Sackgasse, die Flucht ging jedoch zu Fuß weiter. Wie die Polizei mitteilte, versuchten Beamte den Fluchtweg des Fahrers mit ihrem Streifenwagen zu blockieren. Der Unbekannte sprang jedoch über die Motorhaube des Wagens und lief weiter in eine nahegelegene Grünanlage.

Dort verloren ihn die Polizisten aus dem Blick. Trotz umfangreicher Suche, inklusive des Einsatzes einer Drohne, konnte der Flüchtende nicht entdeckt werden. Er entkam unerkannt in die Nacht. Nun wird nach ihm gefahndet. Unterdessen stelle die Polizei das Fluchtfahrzeug sicher. Es war weder zugelassen noch versichert.

Neben Verfolgungsjagd noch zahlreiche weitere Straftaten bei Verkehrskontrolle festgestellt

Neben diesem Aggressionsdelikt stellten die Beamtinnen und Beamten während der hamburgweiten Verkehrskontrollen zahlreiche weitere Vergehen fest, darunter 13 handfeste Straftaten:

  • 3 x Verstoß Pflichtversicherungsgesetz
  • 5 x Fahren ohne Fahrerlaubnis
  • 3 x Urkundenfälschung
  • 1 x Aggressionsdelikt
  • 1 x Steuervergehen

Darüber hinaus meldete die Polizei bei Autofahrerinnen und -fahrer:

  • 267 x verbotswidriges Wenden/Abbiegen
  • 23 x Missachtung Anschnallpflicht
  • 177 x verbotswidriges Halten/Parken
  • 35 x Missachtung roter Ampeln
  • 84 x verbostwidrige Handynutzung
  • 2 x Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln
  • 3 x Kinder nicht ordnungsgemäß gesichert
  • 40 x Geschwindigkeitsverstöße

Für die Geschwindigkeitsverstöße wurden 19 Mal Bußgelder verhängt, viermal gab es einmonatige Fahrverbote und zweimal wurde ein zweimonatiges Fahrverbot ausgesprochen.

Fahrradfahrende kamen deutlich günstiger davon. Hier wurde nur 18 Mal die Missachtung einer roten Ampel festgestellt sowie fünfmal verbotswidrige Handynutzung.

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Ziel der Kontrollen war es zum einen, die Sicherheit auf Hamburgs Straßen zu erhöhen. Zum anderen will die Polizei Verkehrsteilnehmende weiter sensibilisieren und dazu weiterhin „mit hohem Aufwand Verkehrskontrollen durchführen“.