Hamburg. Eugen Block, Gründer der Hamburger Restaurant-Kette, verändert die Preise. Wie er das begründet und was ein Steak jetzt kostet.
- Block-House-Gründer Eugen Block senkt Steak-Preise
- Hamburger Unternehmer „will keine weitere Preiserhöhung“ für Restaurantkette
- Was Verbraucherschützer zu der Aktion sagen
In Hamburg gibt es 14 Restaurants der Marke Block House. Deutschlandweit verfügt die Steakrestaurant-Kette über 47 Standorte. Das Unternehmen wurde 1968 von Eugen Block gegründet. Und der heute 83-Jährige verfolgt weiterhin aufmerksam die Entwicklung seines Gastroimperiums.
Jetzt macht Eugen Block eine erstaunliche Ankündigung: „Ich habe unsere Gäste sehr gerne, und deshalb möchte ich etwas zurückgeben“, sagt Block im Abendblatt-Gespräch in seinem Lokal am Heegbarg in Poppenbüttel. „Wir haben in den vergangenen Jahren gut verdient, und darum kann ich es mir erlauben, einige Preise zu senken.“
Block House: Neue Preise sollen ab Ende September in allen Hamburger Restaurants gelten
An dem Poppenbüttler Standort sowie in dem Restaurant an der Alten Elbgaustraße in Eidelstedt läuft aktuell bereits eine Testphase mit reduzierten Preisen. Allerdings gab es in Absprache mit Stephan von Bülow, Vorstandsvorsitzender der Block Gruppe, noch einige Anpassungen. Die neuen Speisekarten sollen dann ab Ende September deutschlandweit in allen Block-House-Restaurants gelten.
Dem Abendblatt liegt auch ein Schreiben vor, das Eugen Block im Zuge der neuen Preise in seinen Restaurants auslegen lässt. Darin heißt es: „Ich bin erschrocken, wie Sie auch, über die Preisentwicklung aller Restaurants, auch unserer Block Häuser. Jeden Tag erreichen uns Hiobsbotschaften von Lieferanten wegen Preiserhöhungen. Doch nun meine gute Botschaft: Block House will das nicht, ringt um jeden Euro, will jetzt keine weitere Preiserhöhung.“
Restaurant Hamburg: Block House macht Steaks teils günstiger – reduziert aber auch Gewicht
Und das sind die neuen Preise der Vorspeisen: Das Rinder-Carpaccio kostet anstatt 12 künftig 11 Euro. Dieser Preis gilt auch für das Beef Tatar auf Brot.
Auch die Steaks, jeweils mit Beilage und Salat vorweg, sind zum Teil günstiger geworden: Das Mrs. Rumpsteak mit 180 Gramm kostet bislang 24 Euro, künftig wird dieses Gericht für 23 Euro angeboten. Das Mr. Rumpsteak lag bei 30,70 Euro und wird ab Ende September für 28 Euro zu haben sein. Allerdings hat dieses Steak jetzt nicht mehr 250, sondern nur noch 230 Gramm, was auf den Gramm-Preis gerechnet lediglich eine Ersparnis von etwa 24 Cent pro Gericht bedeutet.
Block House: Huftsteak kostet künftig weniger in dem Hamburger Restaurant
Das Huftsteak mit Beilagen kostet anstatt 20,50 nur noch 16 Euro, aber auch hier wird die Fleischmenge von 180 auf 160 Gramm gesenkt. Kunden und Kundinnen sparen hier im Verhältnis zur Portionsgröße zwar keine 4,50 Euro, aber immerhin 2,22 Euro pro Gericht.
Anders sieht es beim ebenfalls auf der Karte geänderten Preis des Filet Mignons aus: Dieses wird von 30,70 auf 29 Euro reduziert, hat aber künftig auch nur 160 statt der ehemals 180 Gramm. Ein genauer Blick zeigt, dass hier auf den Gramm-Preis gerechnet statt einer Reduzierung sogar eine Erhöhung um 1,71 Euro stattfindet.
Eugen Block, der auch das Hotel Grand Elysée an der Rothenbaumchaussee sein Eigen nennt, betont im Abendblatt-Gespräch: „Ein Besuch im Block House soll kein Luxus sein, sondern für alle erschwinglich. Wir reduzieren zwar die Preise, sparen aber nicht an der Qualität.“
Block House: Umsatz in Restaurants in Hamburg und ganz Deutschland könnte einbrechen
Die neuen Preise dürften sich negativ auf den Umsatz der Block-House-Restaurants auswirken. Obwohl Eugen Block die Hoffnung hat, dass mehr Kunden in seine Lokale kommen. Seinen Brief an die Gäste schließt er mit diesen Worten: „Wir möchten, dass Sie weiterhin und noch öfter zu uns kommen, um Sie mit unserer Küche und unserem Service gastlich zu verwöhnen.“
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Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind die Besucherzahlen in den Restaurants der Block-House-Kette um 1,2 Prozent gesunken, was einem Rückgang von rund 32.000 Gästen entspricht. Die Preise wurden übrigens im Oktober vergangenen Jahres um durchschnittlich fünf Prozent und im Januar um weitere sieben Prozent angehoben, um die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent auszugleichen.
Preisänderungen bei Block House – Verbraucherzentrale äußert sich
„Natürlich ist es für Verbraucherinnen und Verbraucher eine gute Nachricht, wenn nicht nur Preiserhöhungen veröffentlicht werden, sondern auch mal Preissenkungen“, äußert sich Armin Valet von der Hamburger Verbraucherzentrale auf Abendblatt-Anfrage dazu. „Das ist aber aus unserer Sicht natürlich auch eine wohlüberlegte Marketingaktion von Block House.“ Es könnte dem Restaurant vor allem darum gehen, so Valet, mehr Kundschaft in die Restaurants zu locken. Denn darin liege ja offensichtlich das Defizit. Wichtig sei in so einem Fall zu beachten, inwieweit Preise in den vergangenen Jahren erhöht worden sind. Liegen die neuen Preise möglicherweise immer noch über denen von vor beispielsweise zwei Jahren?
Der gewährte Nachlass bei Block House sei darüber hinaus nicht so hoch, wie er auf den ersten Blick erscheint – weil auch die Portionsgrößen verkleinert wurden. „So ist der Preis von Mr. Rumpsteak um weniger als ein Prozent gesunken, bezogen auf die Fleischmenge. Beim Huftsteak ist dagegen der Preisnachlass mit gut 12 Prozent beträchtlich“, sagt Valet. Er gibt außerdem zu bedenken, dass die allgemeinen Einkaufspreise bei Mastrindern in den vergangenen Monaten gefallen seien. Ohne Details zu den Einkaufspreisen der Restaurantkette sei hier jedoch keine abschließende Aussage möglich, aber es könne durchaus sein, „dass die Großzügigkeit von Block House gar nicht so groß ist“.