Hamburg. Beagle Pablo verschwindet spurlos, während Besitzer Petru Ivanov nur kurz einkaufen ist. Der Hamburger ermittelt nun auf eigene Faust.
Es ist ein Albtraum für Hundebesitzer: Der geliebte Vierbeiner ist plötzlich verschwunden, und es fehlt jede Spur von ihm. Für Petru Ivanov aus Hamburg ist dieses Szenario nun zur grausamen Realität geworden. Sein kleiner Hund Pablo wurde vor 14 Tagen entführt. „Seit zwei Wochen gehe ich jeden Tag in Horn auf die Suche. Ich kann einfach nicht zu Hause bleiben und abwarten“, sagt Ivanov im Gespräch mit dem Abendblatt. Er ist verzweifelt und fragt: Wo ist Pablo?
Doch von vorne: Am 6. September wollte Petru Ivanov einige Kleinigkeiten aus dem Rewe Supermarkt im EKZ Horner Rennbahn in der Nähe der U-Bahn-Station besorgen. An seiner Seite war wie immer: der junge Beagle Pablo. Ivanov leinte den Rüden an einer Metallstange direkt vor dem Laden in dem Einkaufszentrum an, betrat den Supermarkt und erledigte seine Einkäufe.
Süßer Hund in Hamburg entführt: Besitzer erstattet Anzeige bei der Polizei
„Nach knapp zehn Minuten, gegen 17.50 Uhr, war ich wieder draußen“, sagt Ivanov. Doch von Pablo gab es keine Spur mehr. „An der Stange war nur ein anderer großer, schwarzer Hund angeleint, mein Pablo aber nicht“, so der 30-Jährige. Er habe zuerst gar nicht verstanden, was los sei. „Stattdessen habe ich rumgefragt und gesucht“, erinnert sich Ivanov.
Ein Mitarbeiter eines ansässigen Geschäfts gab ihm schließlich den Hinweis, dass er einen Mann in Begleitung eines Kindes gesehen habe, der den Beagle losgebunden habe und mit ihm davongegangen sei, erzählt Ivanov. Er erstattete sofort Anzeige bei der Polizei.
Erpresser fordert von Hamburger Hundehalter 5000 Euro für Pablo
Einige Tage später folgte der nächste Schock. Ivanov: „Ich erhielt einen Anruf mit unbekannter Nummer. Als ich ans Telefon ging, meldete sich ein Mann, der mir sagte, dass ich meinen Pablo für 5000 Euro wiederbekomme.“ Weitere Informationen zum Ort der Geldübergabe machte der anonyme Anrufer, der das Gespräch schnell beendete, laut Ivanov allerdings nicht.
Auch davon habe Ivanov der Polizei erzählt. Diese bestätigt auf Abendblatt-Anfrage den Diebstahl des Beagles, verweist für weitergehende Informationen aber auf die laufenden Ermittlungen. Im Hamburger Stadtteil Schnelsen hatte vor einigen Jahren ein ähnlicher Fall ein Happy End für das Frauchen.
Hinweise sammelt Petru Ivanov derweil weiter auf eigene Faust. Der Hamburger verteilte Flyer, postete diese in mehreren Facebook-Gruppen, in Nachbarschaftsforen und bei Kleinanzeigen (früher eBay Kleinanzeigen). Jeden Tag läuft er nun umher und versucht seinen Hund auf der Straße zu entdecken. Er ist sich sicher: „Pablo würde ich unter 100 Hunden der gleichen Rasse erkennen.“
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Hund entführt: Hamburger sucht in Horn jeden Tag nach seinem Beagle
Die Vorstellung, dass sein Beagle nun unter fremden Menschen lebt, kann der 30-Jährige kaum aushalten. „Ich male mir die ganze Zeit aus, wie es ihm gehen muss. Bisher habe ich ihn nur einmal eine Nacht bei meiner Mutter gelassen – und schon da war er so traurig. Ich mache mir Sorgen“, sagt Ivanov.
Seine Hoffnung ist nun, dass es Hinweise aus der Nachbarschaft gibt und die Auswertung der Überwachungskameras innerhalb des Einkaufszentrums Horner Rennbahn neue Erkenntnisse bringt. So oder so: Aufgeben will Petru Ivanov seinen Pablo nicht. „Ich werde ihn weitersuchen.“