Hamburg. In Hamm und Steilshoop sollten Vierbeiner endlich in Sicherheit toben dürfen. Doch diese Flächen haben Unbekannte beschädigt.
Erst vor einigen Wochen wurden die Hundeauslaufzonen, ein vom Bezirk ins Leben gerufenes Pilotprojekt, in Hamburg-Hamm, St. Georg und Finkenwerder feierlich von Ralf Neubauer (SPD), Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, eröffnet. Doch schon jetzt herrscht Aufruhr: Unbekannte haben die Eingangspforte der Auslaufzone am Elisabethgehölz in der Nacht zum 31. Juli mit Teer beschmiert.
Die Folge: Wer das Tor öffnen wollte, musste das beschmutzte Metall anfassen. Auch der große Baumstamm, eine Spielmöglichkeit für die Vierbeiner, wurde mit der schwarzen Masse versehen. Damit nicht genug: Nur wenige Nächte später soll ein unbekannter Mann mitten auf der Hundewiese Mülltüten entleert haben – das berichten Anwohner und Anwohnerinnen, die den Mann gesehen haben wollen, im Nachbarschaftsforum nebenan.de.
Hunde Hamburg: Auslaufzone in Hamm wurde mit Teer beschmiert
Und was sagt das Bezirksamt zu diesen Vorfällen? „Das Bezirksamt hat darüber Kenntnis, dass der Baumstamm in der Hundeauslaufwiese beschmiert wurde, allerdings nicht über den beschmierten Zaun. Auch über ausgekippten Müll haben wir keine Kenntnis“, äußert sich Sprecherin Elsa Scholz. Über mögliche Gründe wolle man nicht spekulieren.
Angesprochen auf die aktuelle Beschwerdelage sagt Scholz: „Bislang haben uns über den QR-Code über 450 Rückmeldungen erreicht, deutlich mehr als bei den anderen beiden Hundeauslaufzonen in St. Georg und auf Finkenwerder. Die Meinungen zu der neu eingezäunten Hundeauslauffläche in Hamm sind vielfältig“.
Einige Anwohner beschweren sich über Hundeauslaufzone in Hamburg-Hamm
Es gebe viele Anwohner, die die eingezäunte Fläche in unmittelbarer Nähe zu ihren Wohnungen begrüßen und die gute fußläufige Erreichbarkeit sowie die durch den Zaun entstehende Sicherheit loben. Positiv bewertet werden zudem die vorhandenen Mülleimer, Kotbeutelspender und Trinkwasserstellen, so Scholz.
„Andererseits gibt es auch kritische Stimmen, die den Standort als ungeeignet empfinden oder die Meinung vertreten, dass die Fläche vorher besser genutzt wurde. Zuletzt erreichten uns wiederholt vor allem Lärmbeschwerden, die wir ernst nehmen“, teilt die Sprecherin mit. Noch bis Ende Oktober soll das Pilotprojekt laufen, dann wird Bilanz gezogen.
Bezirksamt Hamburg-Mitte prüft Verlegung der Hundeauslaufzone
Auf die Frage, ob das Projekt schon jetzt als fehlgeschlagen gilt, antwortet Scholz: „Nein, das Bezirksamt prüft derzeit lediglich eine Verlegung der eingezäunten Hundeauslaufzone in der näheren Umgebung, bei der möglichst keine Anwohner und Anwohnerinnen betroffen sind. Den Wunsch nach einer eingezäunten Hundeauslaufzone nehmen wir genauso ernst wie die Lärmbeschwerden am derzeitigen Standort.“
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Auch in Wandsbek gibt es derzeit Grund zur Sorge für Hundehalter und Hundehalterinnen. In der erst im Juli eröffneten Hundeauslaufzone am Appelhoffweiher wurden Glasscherben gefunden, die zumindest augenscheinlich gezielt verteilt worden sein sollen.
„Es ist leider zutreffend, dass auf der neuen Hundewiese mutwillig Glasscherben verstreut wurden. Dieser Vorfall ist besonders besorgniserregend, da er eine erhebliche Gefahr für die Hunde und ihre Besitzer darstellt“, sagt Sandro Kappe, tierpolitischer Sprecher der CDU Hamburg. Die Stadtreinigung sei „glücklicherweise schnell vor Ort“ gewesen und habe die betroffenen Bereiche gereinigt. „Dennoch bleibt eine erhöhte Wachsamkeit notwendig, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern“, so Kappe.
Hunde Hamburg: Scherben in Wandsbeker Auslaufzone gefunden
„Dem Bezirksamt war vor, während und nach Herstellung der Hundeauslauffläche bisher keine Beschwerdelage bekannt“, sagt Patricia Pickuth, Sprecherin des Bezirksamts Wandsbek, auf Anfrage. „Auch bei der Servicestelle für Bürgeranliegen ist keine entsprechende Datenlage vorhanden. Es gab, im Gegenteil, positive Äußerungen dazu, dass im Seebek-Grünzug eine eingezäunte Hundefreilauffläche entsteht.“
Zwar sei die Behörde mittlerweile darüber informiert worden, dass vor Ort Glasscherben verteilt worden seien – nähere Erkenntnisse zu den Hintergründen lägen aber nicht vor. Eine Schließung der Auslaufzone sei nicht geplant, so Pickuth.