Hamburg. Im Hamburger Kontorhausviertel hatten Anwohner und Politik Angst vor einer Betonwüste. Bedenken wurden aufgegriffen. Die Details.

Die Pläne für den Burchardplatz sind umstritten. Parkplätze fallen weg, Geschäfte wären schlecht zu erreichen, das Areal in der Hamburger Innenstadt verkomme zu einer Betonwüste: Diese Bedenken haben Anwohner und Politik zu Beginn der Planungen geäußert. Doch nun sollen diese sich ändern. Zumindest was die Begrünung des Platzes und der Nachbarschaft im Kontorhausviertel angeht.

Zunächst war aus den Plänen hervorgegangen, dass etliche Bäume in der von Backsteinbauten geprägten Gegend wegfallen sollen, und das, obgleich die Verkehrsberuhigung eine höhere Aufenthaltsqualität für Fußgänger mit sich bringen sollte.

Burchardplatz in Hamburg: Pläne sehen 24 neue Bäume vor

Nachdem sich die rot-grünen Regierungsfraktionen dafür eingesetzt hatten, die Pläne des Siegers im Architekturwettbewerb „um ein Freiraumkonzept mit mehr schattenspendenden Bäumen zu erweitern“, sind mit dem sogenannten Grünkonzept Nachbesserungen geplant: Dieses sieht 24 neue Bäume vor. Damit erhöht sich die Anzahl der Bäume im gesamten Areal auf insgesamt 44, teilte André Stark, Pressesprecher der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, mit.

So wird das Viertel nahe der Steinstraße umgestaltet:

  • Eine intensive bodennahe Begrünung ist auf der Mittelinsel der östlichen Burchardstraße vorgesehen, dabei soll die Sichtachse auf die architektonischen Qualitäten des Chilehauses frei bleiben.
  • Drei zusätzliche Bäume werden in der Mohlenhofstraße gepflanzt.
  • Vier zusätzliche Bäume sind am Kattrepel und in der westlichen Burchardstraße vorgesehen.
  • Die vier Bestandsplatanen auf dem Burchardplatz werden zudem um vier Neupflanzungen im nordöstlichen Bereich des Platzes ergänzt.
  • Auf dem Peter-Schulz-Platz ist ein lockerer Baumhain mit 13 neu gepflanzten Bäumen vorgesehen.

Inzwischen sind die Planungsunterlagen für das Gebiet auch öffentlich einsehbar, unter www.hamburg-burchardplatz.de Die öffentliche Auslegung läuft noch bis 13. September.

Hamburg City: Pläne zur Verkehrsberuhigung gefallen nicht allen

Die Gegend wird außerdem verkehrsberuhigt, der Platz soll nicht mehr nur als Stellplatz für Fahrzeuge dienen. So sollen im Kontorhausviertel im Zuge der Umgestaltung kaum noch Pkw fahren und 285 Parkplätze wegfallen. 

Der Burchardplatz vor dem Chilehaus wird derzeit vor allem als Parkplatz genutzt.
Der Burchardplatz vor dem Chilehaus wird derzeit vor allem als Parkplatz genutzt. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Wegen dieser Pläne hat bereits ein Eigentümer, die Wohnungsgesellschaft Heimstaden, dem dortigen Business Improvement District (BID) den Rücken gekehrt. Das BID ist wie an anderen Stellen der Stadt ein Verbund der Grundeigentümer, der zum Ziel hat, die Umgebung attraktiver zu gestalten. 

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„Heimstaden ist Eigentümer eines Wohn- und Gewerbehauses am Platz und war bis vor Kurzem auch Mitglied im Lenkungsausschusses BID Burchardplatz“, teilt Michael Lippitsch von Heimstaden mit. „Doch wir sind hier ausgetreten, um ein klares Zeichen für die Interessen der Gewerbemieter und Bewohner zu setzen“, ergänzt der Sprecher des Immobilienunternehmens.