Hamburg. Extinction Rebellion will mit Aktion zum „Weltüberlastungstag“ auf Klimakrise hinweisen. BUND protestiert gegen Bau der Hafenautobahn A26-Ost.

Bekannt geworden sind sie mit dem Blockieren von wichtigen Verkehrsadern und Klebe-Aktionen auf dem Asphalt: Die Klima-Aktivisten von Extinction Rebellion haben sich – ähnliche wie ihre Kolleginnen und Kollegen von der Letzten Generation – vor allem mit radikalen Methoden und Widerstand gegen die Polizei einen Namen gemacht.

Am heutigen Donnerstag setzen die Klima-Rebellen allerdings eher auf einen stillen Protest. Auf der Jan-Fedder-Promenade an den Landungsbrücken in Hamburg wollen rund zehn, komplett in Rot gekleidete Aktivisten ab 18 Uhr mit einer Performance auf die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam machen. Unter anderem soll eine (von einem Schauspieler verkörperte) „Leiche“ auf der Promenade betrauert werden.

Extinction Rebellion: Aktivisten planen Protest mit „Leiche“ an Hamburger Landungsbrücken

Anlass für die Performance ist der sogenannte Weltüberlastungstag („Earth Overshoot Day“), an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die von der Erde innerhalb eines Jahres regeneriert werden können. Dieser Tag wurde in diesem Jahr für den 1. August errechnet. „Ab jetzt leben wir für die letzten Monate dieses Jahres quasi auf Pump – also auf Kosten unserer Kinder und Enkelkinder“, heißt es in einer Mitteilung von Extinction Rebellion. Hochgerechnet auf das Jahr benötige der Menschheit bei der aktuellen Lebensweise 1,7 Erden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) protestiert anlässlich des Weltüberlastungstags am Donnerstag auf dem Hamburger Rathausmarkt konkret gegen den Bau der Hafenautobahn A26-Ost. „In Hamburg zeigt sich der klaffende Widerspruch zwischen den Erfordernissen einer an den planetaren Grenzen ausgerichteten und der aktuell praktizierten Politik besonders deutlich beim geplanten Bau der neuen Autobahn“, sagt Wolfgang Lührsen vom BUND. „Die Zerstörung der dortigen Torfböden verursacht enorme Kohlendioxid-Emissionen. Gleiches gilt für die komplexe Bauweise der Autobahn, die extrem ressourcenintensiv und klimaschädlich ist.“

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Hinzu komme der dadurch verursachte Verkehr sowie die durch die Versiegelung wertvoller Naturflächen bedingte Vernichtung seltener Tier- und Pflanzenarten. Die rund 2,3 Milliarden Euro für den Bau sollten nach Ansicht des BUND lieber für den Ausbau des ÖPNV und des Schienennetzes eingesetzt werden.