HAMBURG. Familien müssen auf andere Stadtteile ausweichen, doch hier seien Praxen „schon überfüllt“. Was die Kassenärztliche Vereinigung sagt.

Familien im Stadtteil Rothenburgsort, die einen Kinderarzt benötigen, müssen derzeit lange Wege in Kauf nehmen, denn direkt im Quartier gibt es keine Versorgung mehr durch einen Kinderarzt. Zwar gibt es Fachärzte für Kinder in Hamm und der Hafencity, doch mit einem kranken Kind sind Eltern natürlich nicht gern lange unterwegs.

Mit einer Unterschriftensammlung und einer Onlinepetition wollen sie jetzt Druck auf die Politik ausüben, um wieder eine medizinische Versorgung vor Ort zu erhalten.

Hamburg-Rothenburgsort: Familien bemängeln fehlende Kinderärzte

Die Kassenärztliche Vereinigung betont derweil, dass es in Hamburg mit über 219 Kinderärzten genug Praxen gebe und es deshalb nur über einen Antrag auf Sonderbedarf einer ansässigen Praxis die Möglichkeit geben kann, die Versorgung für Familien mit Kindern im Stadtteil zu verbessern. Diese müsste einen Kinderarzt in die Sprechstunde aufnehmen wollen.

Zurzeit müssen Familien aus Rothenburgsort auf andere Stadtteile ausweichen. Doch dort seien „die Praxen auch schon überfüllt“, wissen die Eltern, die sich jetzt dafür starkmachen, dass sich in ihrem Quartier an der Bille auch wieder ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin niederlässt.

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„Es kann doch nicht sein, dass wir mit einem kranken Kind über eine halbe Stunde lang im Bus unterwegs sein müssen“, ärgern sich die Familien, die hier regelmäßig in die Elternschule kommen und über die Lage diskutieren. Mit der Unterschriftensammlung wollen sie die Politik zum Handeln bewegen.

Rothenburgsort: Hier entstehen familienfreundliche Wohnungen

Nicht zum ersten Mal fühlen sich Familien in Rothenburgsort durch eine medizinische Mangelversorgung vom Rest der Stadtteile abgehängt. Gerade in einem Quartier, in dem aktuell viele neue familienfreundliche Wohnungen entstehen und die Anzahl der Familien mit Kindern somit noch weiter wachsen wird, gibt es hier immer noch keine weiterführende Schule, kein Kulturzentrum und jetzt eben auch keinen Kinderarzt mehr.