Hamburg. Für mehrere Strecken in Norddeutschland werden in Hamburg keine Tickets verkauft. Welche Verbindungen das betrifft – und warum.
Die grünen Busse von Flixbus steuern von Hamburg aus zahlreiche attraktive Ziele an. Berlin, Brüssel oder Kopenhagen können die Fahrgäste mit dem privaten Busunternehmen für meist wenig Geld erreichen: Tickets in die belgische Hauptstadt sind für 99 Euro zu buchen, die Fahrt nach Berlin kostet knapp 25 Euro. Hand- und Reisegepäck sind bei diesen Preisen inbegriffen.
Zwar sind einige Destinationen nach der Corona-Pandemie, wie etwa Timmendorfer Strand, nicht mehr im Streckennetz von Flixbus zu finden. Doch noch immer gehören etliche lohnende Ausflugsziele zum Angebot der Firma, die jetzt auch nach Indien expandiert.
Flixbus: Von Hamburg aus können nicht alle Verbindungen gebucht werden
Allerdings können die Hamburger nicht alle Verbindungen in Norddeutschland buchen. So starten täglich Flixbusse ab dem ZOB in Hamburg in Richtung Norden, sie fahren über Lübeck nach Puttgarden. Das kuriose: Gäste aus Hamburg können ein Ticket nach Puttgarden auf Fehmarn buchen, für Lübeck allerdings nicht.
Ein weiteres Beispiel ist die Fahrt von Hamburg nach Neumünster, das unter anderem wegen des Outlet Centers ein beliebtes Ziel ist, das von der Hansestadt aus nicht zu buchen ist. Hintergrund ist das deutsche Personenbeförderungsgesetz, das den Nahverkehr schützt: Auf Strecken unter 50 Kilometern oder wenn ein Regionalzug auf der Strecke mit einer Fahrtdauer von unter einer Stunde auskommt, darf Flixbus keine Angebote machen.
Das heißt in diesem Fall: Der Halt in Lübeck wird von Flixbus auf der Linie mit Start in Berlin über Hamburg zwar angefahren, ist wegen der kurzen Fahrtdauer mit der Bahn aber nicht ab Hamburg buchbar. Auch Neumünster ist zwar mehr als 50 Kilometer von Hamburg entfernt, allerdings wie Lübeck mit dem Regionalzug in unter einer Stunde zu erreichen.
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Flixbus hatte während Corona deutliche Einbußen
Nachdem Flixbus während der Pandemie schon Einbußen hatte – wegen der Reisebeschränkungen wurden kaum noch Tickets verkauft – muss sich das Unternehmen also auch in Zukunft um lohnende Verbindungen einige Gedanken machen.
Hinzu kommt, dass das 49-Euro-Ticket nicht für Fernbusse gilt. Doch Flixbus bemüht sich um eine Regelung, die die verschiedenen Verkehrsmittel gleichstellt: „Wir sind in Gesprächen mit dem Verkehrsministerium, um eine Einbindung von Fernbussen in Zukunft zu ermöglichen.“