Hamburg. Einweihung des Hotels und des Dachgartens auf dem Feldstraßenbunker musste mehrfach verschoben werden. Nun gibt es ein verbindliches Datum.
Zuletzt erinnerte das Warten auf die Fertigstellung des Grünen Bunkers ein wenig an das „Warten auf Godot“: Erst sollte es 2022 so weit sein, dann ein Jahr später, schließlich im April und dann im Mai. Nun aber kann Hamburgs jüngste Attraktion in Kürze an den Start gehen. Das „Reverb by Hard Rock Hotel“ im Aufbau eröffnet nun am ersten Juliwochenende 2024. Das sagte die Sprecherin Katja Derow.
Demnach wird das Hotel, das von der Hamburger RIMC-Gruppe betrieben wird, sogar schon etwas früher mit einem sogenannten „Soft Opening“ ab dem 28. Juni an den Start gehen. In diesem Testbetrieb läuft sich das Team für den offiziellen Beginn am 5. Juli warm. An diesem Freitag im Juli wird dann auch der Dachgarten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Damit könnte auch der Streit um die Begrünung, der zuletzt die Politik bewegt hatte, schnell beendet sein.
Grüner Bunker Hamburg: Café, Bar und Shop in alten Geschütztürmen
Der Bunker ist ein gastronomisches Gesamtkunstwerk mit Bar, Café, Restaurant, Dachgarten und Veranstaltungsort zugleich. Und überall spielt die Musik. Auf der untersten Ebene, „Level 0“ genannt, dem ehemaligen Bunkerdach in 37 Meter Höhe, befindet sich die Plaza. Von hier geht es zum Dokumentations- und Gedenkort oder in die vier ehemaligen Geschütztürme. In dem einen befindet sich der Hotelempfang mit digitalem Check-in und Rezeption.
Der zweite beherbergt den Rockshop, der nicht nur das Merchandising der Hard-Rock-Cafés bietet, sondern auch Fan-Utensilien des FC St. Pauli. Im dritten Geschützturm wird der Selbstbedienungs-Coffeeshop Constant Grind eingerichtet, der sieben Tage die Woche geöffnet sein wird.
Snacks im Feldstraßenbunker sollen erschwinglich sein
Der besondere Clou ist die Bar mit Panoramablick, die sich über drei Ebenen im Bunker erstreckt. Wie ihre namensgebenden Stadtteile will „Karo & Paul“ so laut wie bunt sein. „Wir hoffen, dass ganz viele Hamburger auf einen Drink vorbeikommen“, sagt Marek N. Riegger von der Hamburger RIMC-Gruppe. Auf der untersten Ebene gibt es den klassischen Barbereich mit 125 Plätzen – der Rosmarin für den Gin Tonic soll auf dem Bunker geerntet werden.
Darüber befindet sich ein Snack-Restaurant mit 75 Plätzen. „Essen wird immer mehr zum Luxus“, hatte Hotelmanager Till Westheuser angekündigt. „Dem wollen wir etwas entgegensetzen. Hier sollen alle Gerichte unter 20 Euro kosten.“
Spanisches Erolgskonzept „La Sala“ zieht in den Bunker
Das gastronomische Herz schlägt in fast 57 Meter Höhe auf Level 5. Bei diesem Restaurant mit offener Showküche setzen die Macher auf ein Konzept, das in Spanien große Erfolge feiert. Das „La Sala“ aus Marbella verbindet Essen und Trinken mit Lebensgefühl und Musik – und soll vom frühen Morgen bis zum späten Abend öffnen.
Auch der Dachgarten bekommt ein besonderes Gastrokonzept. „Wir wollen das Angebot an die Jahreszeiten anpassen“, sagt Riegger.
Grüner Bunker Hamburg: Im Sommer könnte der Dachgarten zur coolsten Dachterrasse werden
Im Sommer wird der begrünte Bunker zur höchsten Strandbar der Stadt, im Winter stellt sich der RIMC-Vorstand Riegger Weihnachtsbeleuchtung auf dem Bergpfad und Glühwein im Dachgarten vor.
Das Dach ist der Höhepunkt des Aufbaus und zugleich ein öffentlicher Raum: Bis zu 900 Menschen dürfen sich dort gleichzeitig aufhalten und sich auch ihr Bierchen mitbringen; insgesamt ist der Bunker für höchstens 5000 Menschen ausgelegt; ein Infrarotzählsystem ermittelt die Anzahl. Die Planungen gehen davon aus, dass täglich 6000 bis 7000 Menschen das Monument auf St. Pauli besuchen werden.
Im Sommer ist der Dachgarten von 7 bis 23 Uhr, zwischen Oktober und April von 7 bis 20 Uhr geöffnet. „Willkommen auf dem Dach Hamburgs“, sagt Westheuser. Eine weitere Attraktion wird die Georg-Elser-Halle, in der am Abend vor bis zu 2200 Gästen Konzerte stattfinden sollen und die tagsüber dem Schulsport zur Verfügung steht.
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US-Magazin lobte den Grünen Bunker als „place to be“
Der Bunker hat die Stadt um Blick, aber die Zielgruppe reicht weit darüber hinaus. „Wir gehen davon aus, dass der Bunker ein Tourismusmagnet wird“, sagt Riegger. Das US Travel Magazine hat den Bunker schon vor der Eröffnung zu einem „The place to be in 2024“ gekürt. An dem 5. Juli werden sich alle Hamburger davon überzeugen können. Anfangs aber wahrscheinlich nur mit Wartezeiten.