Hamburg. Um 12.10 Uhr geht das Duo auf 20-Jährigen los. Gemeinsam drücken sie ihn zu Boden, attackieren mit einem Messer den Kopf.
Mitten am Tag, in einer gewöhnlich um diese Zeit sehr gut frequentierten S-Bahn-Linie ist ein 20-Jähriger von zwei Männern mit einem Messer angegriffen und so schwer verletzt worden, dass er ins Krankenhaus transportiert werden musste. Zeugen kümmerten sich um den angegriffenen Mann und sorgten dafür, dass die Täter nicht weit kamen.
Wie die Bundespolizei am Sonntag mitteilte, hat sich die brutale Tat bereits am vergangenen Freitagmittag ereignet. Gegen 12.10 Uhr sei es in einer fahrenden S-Bahn der Linie S5 auf der Fahrt vom Hauptbahnhof in Richtung Harburg zunächst zu einem Streit zwischen zwei Männern (22, 32) und dem späteren Opfer gekommen – der Grund dafür sei nicht bekannt.
Bundespolizei: Männer stechen in S-Bahn auf Opfer ein – Zeugen helfen
„Laut Zeugenaussagen soll das Duo dann den 20-Jährigen mit einem Messer zunächst an der Hand verletzt und zu Boden gedrückt haben. Dann wurde auf den Geschädigten eingeschlagen, und er wurde anschließend mit einem Messer am Kopf attackiert“, sagte Rüdiger Carstens, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Hamburg. Das Ganze spielte sich demnach kurz vor Erreichen der S-Bahn-Station Hammerbrook ab.
Die Täter machten sich nach dem Halt sofort aus dem Staub, während das Opfer und eine Zeugin weiterfuhren bis zur S-Bahn-Haltestelle Elbbrücken. Dort warteten bereits alarmierte Landes- und Bundespolizisten auf den Verletzten.
Wie sich herausstellte, hatte der 20-Jährige Schnittwunden an der Hand davongetragen, eine weitere zieht sich 15 Zentimeter über seinen Kopf. Er kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Carstens erklärt: „Der algerische Staatsangehörige erlitt nach jetzigem Sachstand keine lebensbedrohlichen Verletzungen.“
Bundespolizei Hamburg: Beamte verfolgen an S-Bahn-Haltestelle flüchtige Tatverdächtige
Bei der günstigen Fahndungslage – es lagen Zeugenhinweise vor und Videoaufzeichnungen von Überwachungskameras – ließ der Ermittlungserfolg nicht lange auf sich warten. Noch am S-Bahnhof Hammerbrook fassten Bundespolizisten den flüchtigen 32-Jährigen. Der tunesische Staatsangehörige sei in robuster Ausstattung zu Boden gebracht und gefesselt worden, so die Bundespolizei. „Ein Taschenmesser wurde aufgefunden und sichergestellt“, berichtet Carstens. Seinen jüngeren Landsmann kassierten die Beamten auch an der S-Bahn-Station ein und brachten ihn ebenfalls gefesselt aufs Bundespolizeirevier.
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Beide seien leicht alkoholisiert gewesen und positiv auf Drogen getestet worden, so Carstens. Gegen die Männer ermitteln die Behörden jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung sowie Körperverletzung. Sie seien der Untersuchungshaftanstalt zugeführt worden.
Ende Mai 2023 war es zu einer ähnlichen Tat in einer S-Bahn der Linie S3 zwischen Neuwiedenthal und Neugraben gekommen – allerdings nachts und für den damals 25 Jahre alten Geschädigten ging die Episode auch deutlich glimpflicher aus.