Hamburg. Polizei durchsucht die Wohnungen eines 16 und eines 17 Jahre alten Tatverdächtigen. Ein 18-Jähriger wurde bereits verhaftet.

Nach den diversen Gewalttaten und Auseinandersetzungen von rivalisierenden Jugendgangs am Jungfernstieg und an der Europa Passage ist es der zuständigen Ermittlungsgruppe „Alster“ gelungen, drei Tatverdächtige zu identifizieren. In diesem Zusammenhang seien die Wohnungen von zwei 16 und 17 Jahre alten Jugendlichen in Dulsberg und Jenfeld am Donnerstagmorgen durchsucht und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, sagte Polizeisprecherin Laura Wentzien dem Abendblatt am Freitag. Ein ebenfalls beteiligter 18-Jähriger sitze bereits seit April in Haft.

Bei der aktuellen Razzia ging es konkret um einen Raub vor der Europa Passage am 13. Januar dieses Jahres. Das jetzt identifizierte Trio soll gegen 20.30 Uhr einen 15- und einen 18-Jährigen erst bepöbelt, dann geschlagen und schließlich deren Mütze und Schuhe gestohlen haben. Das 15 Jahre alte Opfer war im Anschluss noch hinter den Angreifern hergerannt und hatte Passanten mit lauten Rufen auf die Tat aufmerksam gemacht. Diese stoppten die Jugendlichen, hielten sie fest und gaben dem Jungen die Schuhe zurück.

Razzia in Hamburg nach Raub vor Europa Passage: Jugendgang identifiziert

Inwieweit die drei Tatverdächtigen in Verbindung zu der berüchtigten 315er-Gruppierung stehen, die vor allem zu Beginn des Jahres den Jungfernstieg unsicher machte, konnte die Polizeisprecherin nicht sagen. Zu Beginn des Jahres hatte es immer wieder Übergriffe auf der Flaniermeile und vor der Europa Passage gegeben. So war im Januar unter anderem eine Transfrau von Jugendlichen angegriffen und beleidigt worden.

Mehr zum Thema