Hamburg. Vor dem Dock auf der Veddel waren am Morgen Baumstämme und Hackschnitzel aufgetürmt. Was die Aktion bezwecken soll.
Umweltaktivisten haben am Mittwochmorgen offenbar den Zugang zum Sitz der IBA Hamburg blockiert. Laut Pressemitteilung des Bündnisses WiWa wurden vor der Brücke zum schwimmenden IBA-Dock im Müggenburger Zollhafen auf der Veddel Baumstämme aufgetürmt und Hackschnitzel ausgestreut. Darüber sei ein Banner mit der Aufschrift „Idioten bebauen alles“ gehisst worden.
Das Holz stamme von Bäumen, die auf Baustellen der IBA gefällt wurden, heißt es in der Mitteilung. Die Aktion sei ein Protest gegen das sogenannte Spreehafenviertel und die Vernichtung des „Wilden Waldes“ (WiWa). Ein weiteres Banner mit der Aufschrift „Internationale Baumausstellung: WiWa statt IBA“ sei am Wilhelmsburger Platz in Sichtweite des S-Bahnhofs Veddel aufgespannt worden.
Umweltschützer wollen mit Blockadeaktion Arbeit der IBA Hamburg sabotieren
Die städtische Entwicklungsgesellschaft IBA, die aus der Internationalen Bauausstellung (2006–2013) hervorgegangen ist, plant nördlich des Reiherstiegviertels den Bau von 1100 Wohnungen und 30.000 Quadratmeter Gewerbefläche. Dafür soll ein zehn Hektar großes Waldstück am Ernst-August-Kanal gerodet werden.
Umweltschutzverbände lehnen die Abholzung des Waldes, der seit der verheerenden Sturmflut von 1962 aufgewachsen ist, entschieden ab. Er biete einen „unersetzbaren Rückzugsort für Mensch und Natur“, sagt etwa der Nabu.
Mit der Aktion solle die Arbeit der IBA sabotiert werden, schreibt das Bündnis WiWa. Auch andere IBA-Projekte wie der neue Stadtteil Oberbillwerder, die Bebauung der Fischbeker Rethen und der Georgswerder Kirchenwiese werden vom Bündnis WiWa kritisiert: „Die IBA macht einen unglaublich schlechten Job, wenn es darum geht, Hamburg klimaresilient zu machen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, wird Aktivist Volker Scheuer zitiert. Man fordere angesichts der globalen Erwärmung einen Stopp der Versiegelung weiterer Flächen. Die Konzepte der IBA seien „aus der Zeit gefallen“.
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„Die Aktion hat uns überrascht, aber nicht behindert. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten ihre Arbeit normal aufnehmen“, sagte IBA-Hamburg-Sprecher Arne von Maydell. Der Hausmeister habe die Barrikade bereits am Morgen entfernt. Aufgabe der IBA als städtischer Projektentwicklungsgesellschaft sei es, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. „Dabei setzen wir uns sehr dafür ein, Klimawandel und Naturschutz nicht aus den Augen zu verlieren.“ So sehe die Planung für das Spreehafenviertel unter anderem vor, dass der an den Wald grenzende Grünzug entlang des Ernst-August-Kanals größtenteils erhalten bleibt.
Über den Bebauungsplan des Spreehafenviertels soll die neue Bezirksversammlung Hamburg-Mitte entscheiden, die am kommenden Sonntag gewählt wird.