Hamburg. Der Naturschutzbund hat 20.000 Unterschriften gegen die Rodung für ein Neubauprojekt gesammelt. Vorausgegangen war eine Politposse.
Der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg hat am Donnerstag eine Petition zur Rettung des „Wilden Waldes“ an den Hamburger Senat übergeben. Mehr als 20.000 Menschen unterschrieben für den Erhalt des acht Hektar großen Waldes am Ernst-August-Kanal im Stadtteil Wilhelmsburg, der für ein Neubaugebiet abgeholzt werden soll.
Der seit der Sturmflut 1962 aufgewachsene Wald biete im dicht besiedelten Reiherstiegviertel einen „unersetzbaren Rückzugsort für Mensch und Natur“, teilte der Nabu mit. Zudem sei es die letzte naturnahe Fläche im Wilhelmsburger Norden.
Nach Politposse: Nabu übergibt Hamburger Senat Petition zur Erhaltung des „Wilden Walds“
In seiner Petition „Rettet den Wilden Wald!“ appelliert der Nabu an den Hamburger Senat, die Planung zu stoppen und stattdessen ein neues Konzept für den Wald als Naturerlebnisort und Schutzwald für das Lokalklima zu entwickeln. In Zeiten einer Klima- und Naturkrise mit rasantem Verlust von Lebensräumen und Arten sei die geplante Rodung unverantwortlich und unzeitgemäß, hieß es.
Der Übergabe der Unterschriften war eine Politposse vorausgegangen. Der Senat hatte dem Nabu im Dezember zunächst mitgeteilt, die Petition erst Mitte Februar entgegennehmen zu können, weil der zuständige Mitarbeiter bis dahin im Urlaub sei.
- 3700 neue Wohnungen in Wilhelmsburg geplant
- Nabu fordert Bleiberecht für engagierten jungen Iraker
- A26-Ost durch den Hafen – Umweltverbände prüfen Klage
Das Spreehafenviertel ist eines von drei geplanten Neubauarealen auf der Elbinsel Wilhelmsburg. Es soll auf einer Fläche von 20 Hektar die Verbindung von den Wohngebieten des Reiherstiegviertels zum Südufer des Spreehafens schaffen.