Hamburg. Protagonisten sollen besonderen Tanzstil ausprobieren. Was hinter Ecstatic Dance steckt und wo das Konzept angeboten wird.
Ein neuer Trend versetzt Fans ausgelassenen Tanzens in Verzückung. Das sogenannte Ecstatic Dance ist eine Mischung aus individuellem Ausflippen und familiärem Flow. Zu DJ-Musik treffen sich in unterschiedlichen Locations immer mehr Leute zu dem Gruppen-Event – vor allem in Großstädten, aber auch an touristischen Traumzielen mit Sonne und Strand.
In Hamburg bietet etwa Marius Beyer die begehrten Ekstase-Tanz-Veranstaltungen an – die ständig ausgebucht sind. Wer keine Karten mehr für das Original bekommt, kann jetzt aber zumindest zuschauen. Denn in der neuen skurril-witzigen Mini-Serie „Player of Ibiza“ geht es nicht nur um eine fiktive Reality-Show, mit ausnahmslos männlichen Kandidaten auf der Suche nach sich selbst. In der TV-Produktion, die in der ARD-Mediathek abrufbar ist, steht auch Ecstatic Dance im Mittelpunkt.
„Player of Ibiza“: Ecstatic Dance ist in Hamburg die „beste Art zu feiern“
Marius Beyer selbst tritt mit Leuten aus seiner Community in der entscheidenden Party-Szene in der fünften Folge auf – und erklärt dort die Essenz des Ecstatic Dances als rauch- und drogenfreies Feiern. Jeder könne sich alleine bewegen, erst nach einem Blickkontakt sei gemeinsames Tanzen erlaubt.
„Frauenjagd wie im Club“ sei damit nicht angesagt, erklärt Beyer in der Serie, auch sollten die Männer etwas lockerer werden in der Hüfte. „Sei ganz du selbst“, ist die Ansage für die Jungs, die zwischen Schwäche und Schwachsinn oszillieren.
Ecstatic Dance in der TV-Serie „Player of Ibiza“: Frauenhasser lernen Achtsamkeit
Der Mix zwischen Ekstase und Esoterik wird in der Serie zur Mutprobe für die Männer. In der Parodie auf Reality-Shows wie „Der Bachelor“ haben die fünf Teilnehmer, männliche Mauerblümchen genauso wie Frauenhasser und Narzissten, allesamt keine Ahnung, dass sie zum Feminismus bekehrt werden sollen.
Marius Beyer hatte zunächst etwas Bedenken, ob Ecstatic Dance in der Serie nicht der Lächerlichkeit preisgegeben werde. Doch Oskar und Emil Belton, die bereits mit „Die Discounter“ viel Kritiker-Lob einheimsen konnten, haben auch als Macher von „Player of Ibiza“ Fingerspitzengefühl bewiesen. „Ich habe gesehen, dass sich die Ziele der Serie und unserer Events ähneln: Es geht darum, für ein harmonisches gesellschaftliches Miteinander einzutreten“, sagt Beyer.
„Player of Ibiza“: Ecstatic Dance – Partys steigen seit 2018 auch in Hamburg
Auch „Player of Ibiza“-Produzentin Ina-Christina Kersten war bereits bei einer der Ecstatic-Dance-Veranstaltungen. „Es hat mir super gefallen“, sagt die Hamburgerin über das neuartige Tanzen, das sie nicht nur beruflich, sondern auch privat kennengelernt hat. Die Protagonisten in der Serie mit dem Körper Gefühle ausdrücken zu lassen, habe eine „schöne Herausforderung“ dargestellt, sagt die Produzentin über die spezielle Party-Szene in „Player of Ibiza“.
Marius Beyer hatte den Hype um die Tanzart schon vor längerer Zeit in Berlin kennengelernt und brachte die Events 2018 in seine Heimatstadt Hamburg. Diese kommen ganz ohne Alkohol aus. Höchstens ein Rohkakao wird mal gereicht, der mit seinen psychoaktiven Substanzen den anvisierten Glückszustand bei den Gästen beschleunigen soll.
Ecstatic Dance in Hamburg: Besondere Veranstaltung findet auf Jupiter-Dach statt
Demnächst besteht im Jupiter, dem ehemaligen Karstadt-Sport-Gebäude in der City, eventuell noch eine Chance zum Mitfeiern. Dort gibt es nur eine Abendkasse, an der Karten für 15 Euro verkauft werden. Doch Marius Beyer empfängt seine Gäste nur ausnahmsweise draußen auf dem Jupiter-Dach, sonst bewegen sich Frauen und Männer etwa im Resonanzraum in der Feldstraße oder im Kreativzentrum Wiese in Barmbek. Die Preise für Karten starten dann bei 24 Euro.
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„Für mich ist das die beste Art zu feiern“, sagt der Diplom-Umweltwissenschaftler, der sich nach einigen beruflichen Stationen im Energiebereich nun voll auf die Events konzentriert. „Ich habe meine Leidenschaft für Musik damit zum Beruf gemacht“, sagt Beyer, der als DJ schon früher Hallen zum Kochen brachte, aber auch selbst ungewöhnliche Töne produziert – er spielt in einer Band Didgeridoo.