Hamburg. Hamburg Kreativ Gesellschaft verlängert Kunstraum „Jupiter“ um ein weiteres Jahr und bietet professionelleres Ausstellungsprogramm.

Kreativer Spielraum in zentraler Lage für 1,50 Euro pro Quadratmeter – dieses Angebot der Initiative Frei_Fläche wird auch für 2023 gelten. „Jupiter“, der Kunstraum im ehemaligen Karstadt-Sport-Gebäude an der Mönckebergstraße, verlängert um ein weiteres Jahr bis Dezember.

Darauf haben sich die Stadt Hamburg und die für den Betrieb zuständige Hamburg Kreativ Gesellschaft geeinigt. Bei einem gemeinsamen Pressetermin am Donnerstag stellte Geschäftsführer Egbert Rühl mit Kultursenator Carsten Brosda (SPD) das neue Programm vor.

Karstadt-Gebäude in der Innenstadt: Die Zeit zum Einkaufen ist vorbei

Die Zeiten, in denen man nur zum Einkaufen in die Innenstadt kommt, sind laut Brosda vorbei. Dies sei eine Chance für kreative Zwischennutzung; übrigens sei „Jupiter“ die ihm bekannte größte ihrer Art in Deutschland. Analog zur Raumfahrtsonde Juice, die – das Timing hätte nicht besser sein können – just am selben Tag ins All gestartet war, um nach möglichem Leben auf dem „Jupiter“ zu forschen, sei es nun hier die Herausforderung, Menschen wieder vermehrt in die City zu locken. „Am Ende wollen wir, dass auch Immobilienbesitzer lernen, dass sie ihre Flächen anders vermieten können.“

Der Start im Sommer 2022 war etwas misslungen

„’Jupiter’ soll eine Perle für die Transformation innerstädtischer Nutzung sein“, ergänzte Rühl. „Wir haben viel aus dem ersten Jahr gelernt“, sagte er mit Blick auf den etwas misslungenen Start im Sommer 2022. Da hatte es dem Kunstraum an kuratorischer Führung, klar zu erkennenden Inhalten und Publikum gefehlt. Neben der Optimierung der Gebäudetechnik hat man das Ausstellungsprogramm in professionelle Hände gegeben.

„Die Kreativ Gesellschaft hat uns zugehört und auf unsere Bedürfnisse reagiert“, sagte Luise Nagel, neue Sprecherin des Landesverbands Hamburger Galerien. Der Verband, der etwa 60 Galerien vertritt, wird die gesamte erste Etage mit 1400 Quadratmetern Fläche durch wechselnde Ausstellungen bespielen. „Wir wollen hier gute, qualitätsvolle Arbeit abliefern und die Vielfalt der hiesigen Kunstproduktion zeigen.“

Karstadt-Gebäude in der Innenstadt: Erste Ausstellung „12 x 1“ ist gelungen

Die Galeristin der Produzentengalerie Hamburg kann sich aber auch vorstellen, Galerien aus anderen Städten einzuladen oder mit kleineren Projekträumen zu kooperieren. Um Fotografie, Malerei, Skulptur und Video zeigen zu können, wurde eine offene White-Cube-Architektur mit extra Trennwänden gewählt. Schon die erste Ausstellung „12 x 1“, bei der zwölf Hamburger Galerien jeweils eine Künstlerin oder einen Künstler mit mehreren Werken präsentieren, ist gelungen. Heute ab 17 Uhr feiert „Jupiter First Floor“ Eröffnung.

Im Erdgeschoss lädt das International Shopping Space zum Kauf erlesener Design-Waren. In der zweiten Etage residiert momentan die Hamburger Kunstgalerie. Dort soll auch zum Architektursommer ausgestellt werden. Darüber können sich Interessierte über Projekte der Stadtentwicklung informieren. Ganz oben wird die Hanseatische Materialverwaltung im EXIL ein Kulturprogramm mit Bar bieten. Workshops, Märkte und Festivals sollen das Programm ergänzen.

Infos:www.jupiter-hamburg.de